Startseite
Icon Pfeil nach unten
Bayern
Icon Pfeil nach unten

Verkehr: Blitzer-Marathon: Schleichverkehr allerorten

Verkehr

Blitzer-Marathon: Schleichverkehr allerorten

    • |
    Viele Autofahrer gingen beim 24-Stunden Blitz-Marathon freiwillig vom Gas. In Bayern waren 1500 Radarfallen im Einsatz.
    Viele Autofahrer gingen beim 24-Stunden Blitz-Marathon freiwillig vom Gas. In Bayern waren 1500 Radarfallen im Einsatz.

    Massenhaft Schleichverkehr in Bayern. Aufgrund des Blitzer-Marathons in der Republik gingen auch im Freistaat viele Autofahrer freiwillig vom Gas. Kein Wunder: Von Aying bis Zwiesel waren 1500 Radarfallen aufgebaut (sonst nur 200), um Temposünder auf frischer Tat zu ertappen. Wie erfolgreich die Polizei war, dazu will das bayerische Innenministerium erst heute Zahlen vorlegen.

    "Kriecher" behinderten Busverkehr in Günzburg, Fahrschulauto wird geblitzt

    Das Radarfoto, herausgegeben zeigt ein weißes Pferd auf dem Schullendamm in Meppen, das von einer Koppel ausgebrochen war.
    Icon Galerie
    11 Bilder
    Vor 60 Jahren, am 15. Februar 1959, blitzten Polizisten in Deutschland erstmals mit mobilen Geräten. Seitdem halten sie auch kuriose Momente fest.

    Die vielen Langsamfahrer führten allerdings – wie in Günzburg – zu kuriosen Meldungen. Dort beschwerte sich ein Busfahrer bei der Polizei, dass er wegen der „Kriecher“ seinen Fahrplan nicht mehr einhalten könne. In der Kontrollstelle der Illertisser Polizei wurde binnen einer Stunde nur ein Raser ertappt – ausgerechnet ein Fahrschulauto. Doch die fälligen zehn Euro Verwarnungsgeld werden die Staatskasse nicht wesentlich aufbessern.

    Laserpistole in Landsberg versagt

    Blitzerarten: So werden Raser geblitzt

    Polizei und kommunale Verkehrsüberwacher haben mehrere Möglichkeiten, das Tempo von Autofahrern zu kontrollieren. Die gängigsten Kontrollverfahren:

    Ende der 1950er Jahre begann eine neue Ära im Straßenverkehr: Im Regierungsbezirk Düsseldorf kam erstmals ein mobiles Radargerät zur Geschwindigkeitskontrolle zum Einsatz. Mittlerweile gibt es eine Reihe unterschiedlicher Techniken.

    Radaranlagen: Die Geräte senden Radarstrahlen aus, die das Auto reflektiert. Wird die Messschwelle überschritten, wird ein Fotoapparat ausgelöst - eine der am weitesten verbreiteten Techniken.

    Lichtschranke: Mehrere Lichtschranken stehen nacheinander quer zur Straße. Beim Unterbrechen jeder Lichtschranke liefert das Auto ein elektrisches Signal. Das Gerät misst die Zeitabstände und errechnet so das Tempo.

    Drucksensoren: Mehrere Sensoren werden in bestimmten Abständen in die Fahrbahn eingelassen. Beim Überfahren werden Signale ausgelöst, mit denen das Tempo errechnet werden kann.

    Lasergeräte: Sie senden eine Folge von Impulsen aus und empfangen den vom Fahrzeug reflektierten Anteil. Die Geräte messen die Zeit bis zum Wiedereintreffen des Signals und errechnen so die Entfernung des Fahrzeugs. Aus deren Veränderung ergibt sich die Geschwindigkeit. Neben Handmessgeräten, die einzelne Autos anvisieren, gibt es Laserscanner, die mehrere Fahrstreifen zugleich überwachen.

    Video: Videokameras setzt die Polizei in ihren Fahrzeugen und im fließenden Verkehr ein. Um zu messen, ob ein Autofahrer zu schnell unterwegs ist, wird manuell die Zeit gestoppt, die er für eine gewisse Strecke braucht. Das Gerät errechnet das Durchschnittstempo.

    Glück hatten die Autofahrer um Landsberg. Dort musste die Polizei ihre Messungen einstellen, weil die Laserpistole im Regen keine exakten Ergebnisse mehr lieferte. Pech hatte indes ein Automobilist in Nordrhein-Westfalen. Er beschwerte sich beim Innenminister, 15 Minuten vor Start des „Blitz-Marathons“ ertappt worden zu sein. Dabei sei er extra früh aufgebrochen, um den Kontrollen zu entgehen.

    Mit dem 24-Stunden-Blitz-Marathon wolle man die Verkehrsteilnehmer zum Start in den Herbst noch einmal auf die Gefahren von zu hohem Tempo hinweisen, hieß es im Münchner Innenministerium. Ziel sei nicht, abzukassieren. Die Aktion dauert im Freistaat noch bis zum Donnerstag, 17. Oktober, 24 Uhr. Bayern nahm im letzten Jahr 27 Millionen Euro durch Verkehrsordnungsverstöße ein.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden