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Verkehr: Bayern will Fördertopf anzapfen

Verkehr

Bayern will Fördertopf anzapfen

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    Schienen- und Straßenverkehr sollen nebeneinander funktionieren.
    Schienen- und Straßenverkehr sollen nebeneinander funktionieren. Foto: Fred Schöllhorn

    Er könnte das französische Lyon, Zürich, München, Prag, Warschau und Litauens Hauptstadt Vilnius miteinander verbinden. Geht es nach dem Bayerischen Bauindustrieverband (BBIV), soll diese Vision bald Wirklichkeit werden.

    Denn die Europäische Kommission stellt jetzt weitere Fördergelder aus dem Budget für transeuropäische Netze (TEN-V) zur Verfügung - und hat dazu aufgefordert, bis August Projektvorschläge einzureichen.

    Für Prof. Thomas Bauer, Präsident des BBIV, ist das die Chance, mit dem Plan bei der Politik zu punkten. Nicht nur seien Teile der Strecke historisch gewachsene Handelsstraßen. Ein gutes Netzwerk von Schienen und Autobahnen lasse zudem Wachstum und Wohlstand entstehen. "Wer im Abseits bleibt, riskiert den Abstieg."

    Jetzt ist schnelles Handeln gefordert

    Genau das aber könnte passieren. Denn: Um Bayern herum werden große Infrastrukturprojekte vorangetrieben. Südlich der Alpen via Italien oder von Berlin aus über Dresden in die infrastrukturell noch wenig erschlossenen osteuropäischen Staaten sind TEN-Korridore angedacht oder bereits im Bau.

    Jetzt gilt es, schnell zu handeln. Dabei wird der Verband von Markus Ferber, seit 1994 Mitglied des Europäischen Parlaments, unterstützt. Er teilt die Sorgen des Verbandes, dass der Freistaat seine zentrale Funktion als Europas Dreh- und Angelpunkt verlieren könnte.

    Als Transitland und Export-Nation Nummer eins in der EU könne Deutschland nicht auf wichtige Wegenetze verzichten. Zumal sich, wie Schwabens BBIV-Bezirksvorsitzender Roland Filippi ergänzend betont, das bayerische Schienennetz im Großen und Ganzen auf dem Stand von 1880 befinde.

    Gewichtige Argumente, glauben die Verfechter des Projekts. Ferber schätzt die Realisierungschance des "hochspannenden Vorhabens" auf über 50 Prozent ein. Doch zuerst muss die Bayerische Staatsregierung den Plan des BBIV für gut befinden und in Brüssel einbringen. Von Yvonne Salvamoser

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