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Vatikan: Ein Posten in Rom für Bischof Mixa?

Vatikan

Ein Posten in Rom für Bischof Mixa?

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    Der zurückgetretene Bischof Walter Mixa.
    Der zurückgetretene Bischof Walter Mixa. Foto: Fred Schöllhorn

    Es ist nicht so, dass

    Rom

    jetzt gespannt auf Walter

    Mixa

    wartet. Papst

    Benedikt XVI.

    bereitet noch ein paar Messen vor, auch einen Pastoralbesuch in den

    Abruzzen

    . Dann ist die Zeit für die Sommerferien gekommen. Doch um jenen Mann, der sich als Opfer eines Komplotts aus seiner eigenen Kirche sieht, muss sich der Papst noch kümmern. Aber was macht

    Benedikt XVI.

    mit dem umstrittenen ehemaligen

    Bischof

    von

    Augsburg

    ?

    Rehabilitierungschancen ja, Wiedereinsetzung in Augsburg nein - in diesem Sinne wird rund um den Vatikan über den Fall Mixa spekuliert. Der emeritierte Bischof tue wohl gut daran, ausschließlich auf das in Aussicht gestellte persönliche Gespräch mit dem Papst in den nächsten Wochen und auf dessen Nächstenliebe zu bauen. Denn mit dem Argument, er sei durch deutsche Amtsbrüder zur folgenschweren Einreichung des Rücktritts gezwungen worden, werde er wohl nicht weit kommen.

    Kaum Chancen vor Gericht

    Der Gerichtsweg steht Mixa eigentlich nicht offen. Schließlich handelt es sich bei der Rücktrittsannahme um eine Entscheidung des Papstes, erklärte ein Kirchenrechtler in Rom unserer Zeitung auf Anfrage. Gegen ein Urteil oder ein Dekret des Papstes gibt es weder Berufung noch Beschwerde. Der Versuch, gegen den Papst zu klagen, wäre von vornherein ausgeschlossen. Aus demselben Grunde habe es aber auch wenig Sinn, vor Gericht vertreten zu wollen, Mixas Einreichung des Rücktritts sei nichtig, weil sie unter Druck von außen erfolgt sei, meint der Kirchenrechtler, der anonym bleiben möchte: Denn der Papst habe längst gehandelt.

    Wenn der 69-jährige ehemalige Bischof von Augsburg demnächst zur Privataudienz im Apostolischen Palast erscheint, wird Benedikt XVI. vermutlich zunächst einmal das tun, wofür er bestens bekannt ist: Er wird sich ruhig anhören, was denn jener Mann zu sagen hat, der unter einem Druck, der ihm nach eigener Aussage wie ein "Fegefeuer" vorkam, seine Resignation unterschrieben haben will.

    Dass Papst Benedikt seine so überraschend zügige Entscheidung vom 8. Mai, den Abgang Mixas zu akzeptieren, wieder rückgängig macht, das glaubt in Rom niemand. Auch wenn dies dem niederländischen Bischof Joannes Gijsen gelungen ist. Nach heftigem Streit in seiner Diözese Roermond reichte er 1993 seinen Rücktritt ein und wurde 1996 Bischof von Reykjavik auf Island.

    Es gibt noch andere Möglichkeiten. Es ist schon spekuliert worden, Mixa könne einen Posten in Rom bekommen. Wurde nicht Erzbischof Bernard Francis Law - als Vertuscher von Missbrauchsfällen in Boston nicht mehr haltbar - ganz offiziell ins angenehme römische Kurienumfeld verpflanzt? Seit 2004 leitet er als Erzpriester Santa Maria Maggiore eine der wichtigsten Basiliken. C hrista Langen-Pedutomit dpa

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