Seit Wochen herrscht Hitze und Trockenheit in Bayern. Um den von der Dürre besonders betroffenen Landwirten schnell zu helfen, hat die Staatsregierung bei ihrer Kabinettssitzung am Mittwoch in Ursberg (Landkreis Günzburg) ein Hilfspaket beschlossen.
"Bayern lässt seine Bauern nicht allein", betonte Ministerpräsident Markus Söder nach der Sitzung. Der Klimawandel und die vermehrt auftretenden Wetterextreme seien eine "große Herausforderung" nicht nur für die Landwirte. "Da muss Europa, da muss der Bund helfen", erklärt Söder. Doch um den Landwirten unmittelbar zu helfen, gehe die Staatsregierung in Vorleistung.
Staatsregierung plant 15 bis 20 Millionen für Soforthilfe ein
Weil an vielen Höfen wegen der Ernteausfälle das Futter knapp wird, hat das Kabinett entschieden, Landwirten rückwirkend ab dem 1. August 2018 die Mehrkosten für Grundfutter zur Hälfte zu ersetzen. Die Hilfen sind bis zu einem maximalen Betrag von 50.000 Euro pro Betrieb gedeckelt. Die Staatsregierung plant etwa 15 bis 20 Millionen Euro für die Soforthilfe ein.
Um Engpässe beim Tierfutter zu vermeiden, ist zudem ab sofort der Anbau von Zwischenfrüchten auf ökologischen Vorrangflächen erlaubt - selbst dann, wenn die dafür notwendige Genehmigung des Bundes noch aussteht. Außerdem will Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber eine Futtermittelbörse einrichten, um den Austausch von Futter innerhalb Bayerns zu erleichtern. Sie kündigte darüber hinaus auch Hilfen für entstandene Ernteausfälle an. Konkret müssten diese Maßnahmen jedoch vom Bund definiert werden. "Der Bund muss unverzüglich darlegen, auf welche Art und in welcher Höhe es Bundesmittel bei Ernteausfällen geben wird", erklärt Kaniber.
Um die Landwirte langfristig zumindest was das Wetter betrifft krisenfest zu machen, zielt die Staatsregierung in Kooperation mit dem Bund darauf ab, eine staatlich unterstützte Mehrgefahrenversicherung für Landwirte auf den Weg zu bringen.