Mit Ausnahme der Piña Colada hat Bernd Pickl an alles gedacht. Der Bast der Sonnenschirme flattert im Wind. Das Wasser glänzt türkis. Reggae-Rhythmen an der Strandbar, einem Pavillon ohne Cocktails, dafür mit bayerischem Weizen. Pickl, Campingplatzbetreiber, arbeitet nicht auf Bermuda, sondern in Utting am Ammersee. „Palme, lässig, tralala!“, sagt er und blickt auf die Badewiese vor ihm. Die Leute paddeln, rudern, segeln wieder. Sie knicken ihren Urlaubsroman, bis sich der Buchrücken spreizt. Wer hätte das in diesem Jahr noch für möglich gehalten? Denn 2020 ist weniger Piña Colada und mehr Desinfektionsspender. Der internationale Tourismus liegt quasi brach. Der Ballermann ist jetzt wieder dicht. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) mahnt deutsche Urlauber zur Einhaltung der Corona-Schutzmaßnahmen. Da besinnen sich viele Erholungsbedürftige auf eine bewährte, auf eine traditionelle Urlaubsart, aufs Campen. „Unser Campingplatz ist an den Wochenenden bis September ausgebucht“, sagt Pickl. Und auch unter der Woche gebe es nur noch vereinzelt Plätze.
Urlaub in Bayern