Startseite
Icon Pfeil nach unten
Bayern
Icon Pfeil nach unten

Unwetter in Schwaben: Stromausfälle, Bahn-Chaos, hunderte Notrufe - Baum erschlägt Frau

Unwetter in Schwaben

Stromausfälle, Bahn-Chaos, hunderte Notrufe - Baum erschlägt Frau

    • |
    Glück im Unglück hatten die etwa 1000 Gäste des Waldbadfestes. Das Unwetter entwurzelte Bäume, verletzt wurde zum Glück niemand.
    Glück im Unglück hatten die etwa 1000 Gäste des Waldbadfestes. Das Unwetter entwurzelte Bäume, verletzt wurde zum Glück niemand. Foto: Berthold Veh

    Wie die Polizei in Augsburg mitteilt, war die Frau mit ihrem Wagen auf der Bundesstraße 16 zwischen Gundelfingen und Günzburg unterwegs als das Unglück geschah: Gegen 21:50 Uhr stürzte ein entwurzelter Baum auf das Dach des Autos. Dabei wurde die 24-jährige Fahrerin, die aus dem Landkreis

    In Dillingen an der Donau wollte ein 49 Jahre alter Mann gegen 21:20 Uhr im Garten noch Gegenstände vor dem Unwetter in Sicherheit bringen. Dabei wurde ein Baum von einem Orkan entwurzelt und begrub den Mann unter sich. Er musste mit einem Oberschenkelhalsbruch ins Krankenhaus

    Etwa 18 Besucher des 6. Afrika Karibik Festes Oettingen auf der Wörnitzinsel wurden von heruntergerissen Ästen, umgeknickten Bäumen und aufgewirbelten Gegenständen verletzt. Das ursprünglich bis Sonntag geplante Festival wurde vom Veranstalter nach Rücksprache mit den Einsatzkräften und der Polizei abgesagt. Das Festivalgelände wurde geräumt.

    Hunderte Notrufe

    Knapp 1000 Notrufe gingen bei den Polizeistellen in ganz Schwaben innerhalb von nur drei Stunden am späten Samstagabend ein. "Wir waren am Limit", sagte ein Sprecher der Polizei angesichts der schweren Gewitter mit Orkanböen, heftigem Starkregen und stellenweise Hagel. Betroffen waren vor allem die Landkreise Neu-Ulm, Dillingen, Günzburg, der westliche Landkreis Donauwörth und das nördliche Unterallgäu. Insgesamt wurden Dutzende Menschen in

    Ab etwa 21.15 Uhr zog das vom Deutschen Wetterdienst angekündigte Unwetter von Südwesten kommend über Schwaben hinweg. Dabei wurden den Angaben zufolge im Regierungsbezirk

    Auf der A 7 war zwischen Illertissen und Altenstadt war die rechte Spur gesperrt, weil Bäume von der Böschung auf die Standspur und den rechten Fahrbahnrand gestürzt waren.

    Umgestürzte Bäume stören Bahnverkehr und Stromversorgung

    Die heftigen Gewitter führten zudem zu erhebliche Behinderungen im Bahnverkehr. Zahlreiche Bäume stürzten in die Gleise und die Oberleitungen, sagte ein Sprecher der Deutschen Bahn am Sonntagmorgen. Betroffen war vor allem der Regionalverkehr in Schwaben und Franken. Aber auch im Fernverkehr gab es Probleme. Erst am Sonntagmittag konnte der Verkehr zwischen Ulm und München wieder freigegeben werden. Einige Abschnitte waren aber nur eingleisig befahrbar, sagte eine Sprecherin der

    In der Region bleiben Gleise sogar bis Montag gesperrt. Betroffen ist die Donautalbahn zwischen Lauingen und Gundelfingen, wo auf einer Strecke von rund 200 Metern die Oberleitung heruntergerissen wurde und mehre Masten umgestürzt sind, sowie die Bahnlinie zwischen Krumbach und Mindelheim. Da die Aufräum- und Reperaturarbeiten noch die ganze Nacht über andauern werden, bleiben beide Strecken nach Angaben eines Bahn-Sprechers mindestens bis Montagfrüh gesperrt. Es verkehren Busse.

    Daneben waren nach dem schweren Unwetter insgesamt rund 50.000 Haushalte in der Region ohne Strom. Besonders betroffen war laut Wruck das nördliche Netzgebiet zwischen Vöhringen (Landkreis Neu-Ulm) und Donauwörth. Am Sonntagnachmittag waren laut Eckart Wruck, Sprecher der Lechwerke (LEW), noch immer 800 Haushalte ohne Strom; darunter viele abgelegene Höfe und Häuser rund um Lauingen (Landkreis Dillingen a. d. Donau) und Pfaffenhofen an der Roth (Landkreis Neu-Ulm). mit dpa

    Das müssen Sie über Gewitter wissen

    „Eichen musst du weichen, Buchen sollst Du suchen“? Das ist Unfug. Lesen Sie hier, was Sie über Gewitter wissen müssen.

    Gewitter entstehen, wenn feuchtwarme Luft nach oben in die kühlere Atmosphäre aufsteigt. Dabei kann enorme elektrische Spannung entstehen, die sich in Form von Blitzen entlädt.

    Wärmegewitter treten meistens an Nachmittagen oder abends auf.

    Bei Gewitter muss man in aller Regel auch mit Sturm- und Orkanböen, mit Hagel und mit Starkregen rechnen.

    Allein in Bayern gibt es zwischen 25 und 35 Gewitter-Tage im Jahr.

    Blitze können über zehn Kilometer lang sein.

    Bei Gewitter sollte man in Gebäuden oder in einem Wagen Schutz suchen.

    In freier Natur sollte man bei Gewitter Schutz in einer Mulde suchen.

    Gefährliche Orte bei Blitz und Donner sind einzelne Bäume und Baumgruppen, Hügel, aber auch Metallzäune und Gitter.

    Bei Gewitter sollte man sich generell von Bäumen fernhalten - denn hier droht Blitzschlag. Der Spruch „Eichen musst du weichen, Buchen sollst Du suchen“ ist deshalb Unfug.

    Wie weit entfernt ein Blitz eingeschlagen hat, lässt sich leicht errechnen:

    Zählen Sie die Sekunden zwischen Blitz und Donner und multiplizieren die Zahl mit 333 Metern.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden