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Unwetter in Niederbayern: Unwetter: Mini-Tornado in Niederbayern

Unwetter in Niederbayern

Unwetter: Mini-Tornado in Niederbayern

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    Ein Mini-Tornado ist über Niederbayern hinweg gezogen und hat größere Schäden hinterlassen.
    Ein Mini-Tornado ist über Niederbayern hinweg gezogen und hat größere Schäden hinterlassen.

    Umgestürzte Bäume, blockierte Bahnstrecken, umgeknickte Strommasten und vereinzelt sogar zerstörte Gebäude - ein schweres Unwetter mit orkanartigen Böen hat am Mittwochabend in Niederbayern hohen Sachschaden angerichtet. Besonders betroffen war die Gemeinde Stephansposching (Landkreis Deggendorf): Im dortigen Ortsteil Sautorn riss der Sturm nach Polizeiangaben den Dachstuhl eines Einfamilienhauses komplett weg, ein Reitstall wurde völlig zerstört. "Das war sehr heftig. Da kann man wahrscheinlich schon von einem Mini-Tornado sprechen", meinte am Donnerstag Klaus Pickel, der Sprecher des Polizeipräsidiums

    Personen oder Tiere seien aber nicht verletzt worden. Der Sachschaden dürfte insgesamt mehrere 100 000 Euro betragen und vielleicht sogar in Millionenhöhe gehen, sagte Pickel. Eine genaue Zahl lasse sich noch nicht angeben. In Sautorn blieb nach Angaben eines Augenzeugen fast kein Haus unbeschädigt. Ein Anwohner sagte, er wohne bereits seit den 1980er Jahren in dem Ort - "aber so etwas habe ich noch nie erlebt".

    Begleitet wurde der Sturm von schweren Gewittern und Hagelschlag, sagte Volker Wünsche vom Deutschen Wetterdienst in München. Es sei zum Teil offensichtlich zu den vorausgesagten Orkanböen mit einer Geschwindigkeit von bis zu 120 Stundenkilometern gekommen. Bei solchen Wetterlagen mit der Vermischung von kalten und warmen Luftmassen könne es örtlich durchaus kleinere Tornados geben, erklärte Wünsche. In mehreren Gemeinden fielen binnen einer Stunde zwischen 30 und 48 Liter Regen pro Quadratmeter vom Himmel. Ab 25 Liter spreche man von einem Unwetter, sagte Wünsche.

    In Aholming (Landkreis Deggendorf) kickte der Sturm mehrere Strommasten um. Umgestürzte Bäume versperrten zahlreiche Straßen. Innerhalb von knapp drei Stunden gingen bei der Einsatzzentrale der Polizei rund 600 Notrufe ein - auch wegen überfluteter Keller. Umgestürzte Bäume blockierten drei Bahnstrecken. Die Strecken Dingolfing-Landshut und Dingolfing-Landau seien am Donnerstag wieder befahrbar gewesen, die Aufräumarbeiten an der Strecke zwischen Zwiesel und Grafenau würden voraussichtlich noch bis Freitag dauern, sagte ein Sprecherin der Deutschen Bahn in München.

    Auf der A92 bei Plattling (Landkreis Deggendorf) wurde ein Lastwagen von einer Windböe umgeworfen. Der Fahrer blieb unverletzt, den Sachschaden gab die Polizei mit 10 000 Euro an. AZ

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