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Unwetter in Bayern: Verletzte und Schäden nach Gewitter - und es bleibt stürmisch

Unwetter in Bayern

Verletzte und Schäden nach Gewitter - und es bleibt stürmisch

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    Hagelkörner in der Größe von Tischtennis-Bällen fielen am Pfingsmontag in Finning im Landkreis Landsberg vom Himmel.
    Hagelkörner in der Größe von Tischtennis-Bällen fielen am Pfingsmontag in Finning im Landkreis Landsberg vom Himmel. Foto: Borowski

    Nach den schweren Unwettern am Montagabend blieb es in der Nacht auf Mittwoch weitgehend ruhig. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte zunächst weitere schwere Gewitter angekündigt. Tagsüber ziehen laut DWD am Mittwoch einzelne Gewitter von Südwesten her über Bayern.

    Besonders im Umfeld der östlichen Mittelgebirge werden Starkregen um 20 bis 30 Liter pro Quadratmeter, kleiner Hagen bis 3 cm und Sturmböen mit einer Geschwindigkeit von bis zu 80 km/h erwartet. In hohen Lagen der Alpen sind stärkere Böen bis zu 100 km/h vorausgesagt.

    Gewitter am Pfingstmontag: Hagel in der Größe von Tischtennisbällen

    Bereits am Montag waren schwere Gewitter mit Hagel und Starkregen über Schwaben und Oberbayern hinweggezogen und hatten teils schwere Schäden und Chaos auf den Straßen angerichtet. Betroffen waren vor allem das Allgäu, die Landkreise Landsberg und Fürstenfeldbruck sowie der Raum München.

    Augenzeugen berichteten von Hagel in der Größe von Tischtennisbällen auf der A96 nahe Germering. Bei einigen Fahrzeugen wurden Front- und Heckscheiben eingeschlagen, bei anderen Autos Seitenspiegel und Schiebedächer in Mitleidenschaft gezogen. "Eisbrocken schlugen wie Gewehrsalven auf uns ein", sagte eine Autofahrerin aus München. Auf der Autobahn kam der Verkehr zum Stillstand. Wie die Verkehrspolizei mitteilt, wurden die Tunnel in Eching und Etterschlag geschlossen. Der Grund: Wasser drückte aus den Gullys nach oben und viele Autofahrer hielten während des Unwetters in den Tunneln an.

    Gewitter in Bayern: Unwetterschäden auf Bahnstrecken

    Auch zahlreiche S-Bahn-Linien im Münchner Umland sowie die Bahnstrecke zwischen Augsburg und Ulm mussten wegen umgestürzter Bäume und herabfallender Äste vorübergehend gesperrt werden. Züge wurden zeitweise in Bahnhöfen zurückgehalten.

    Laut Deutscher Bahn gab es auch am Dienstag noch Verspätungen und Zugausfälle. Am Nachmittag normalisierte sich der Verkehr, wie die Bahn mitteilte.

    Unwetter traf vor allem Oberbayern

    Am Montag hatten sich die sozialen Netzwerke mit Bildern von verwüsteten Gärten und eisbedeckten Terrassen gefüllt. Dieses Video entstand laut dem Inhaber des Twitter-Accounts in Finning im Kreis Landsberg am Lech:

    Der Garten in Reichling ist verwüstet.
    Der Garten in Reichling ist verwüstet. Foto: Gisela Klöck
    So groß waren die Hagelkörner in Riederau. Die Bilder schickte uns Sabine Nagel zu. Über den östlichen Landkreis ging vor Kurzem ein Unwetter nieder.
    So groß waren die Hagelkörner in Riederau. Die Bilder schickte uns Sabine Nagel zu. Über den östlichen Landkreis ging vor Kurzem ein Unwetter nieder. Foto: Sabine Nagel

    Ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord sprach am Montagabend von mehr 300 Notrufen wegen des Unwetters. Drei Menschen hätten Platzwunden am Kopf erlitten. In Ehekirchen im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen kam es außerdem wohl durch Sturm zu einem Verkehrsunfall, bei dem ein Mann mittelschwer verletzt wurde. In Rott im Landkreis Landsberg stürzte ein Rollerfahrer und erlitt leichte Verletzungen.

    Zahlreiche Autoscheiben und Dachfenster seien zu Bruch gegangen. Häuser stünden wegen der Schäden unter Wasser. Zudem seien zahlreiche Bäume entwurzelt worden. Der Sprecher berichtete von Hagel in Golfballgröße - vereinzelt hätten Anrufer von Tennisballgröße gesprochen. Radargeräte des Deutschen Wetterdienstes erfassten laut einer Mitteilung Hagel mit einer Größe von fünf Zentimeter Durchmesser.

    Gegen 20 Uhr hat sich die Lage dann beruhigt. In der Nacht sei es nicht mehr zu größeren Einsätzen gekommen, teilte das Präsidium Oberbayern Nord am Dienstagmorgen mit.

    Ein Sprecher der Integrierten Leitstelle des Landkreises München teilte mindestens 50 Einsätze wegen des Unwetters am frühen Abend mit. Ein Schwerpunkt sei die Gemeinde Oberschleißheim bei München. Einsatzkräfte müssten unter anderem umgestürzte Bäume von Straßen räumen und Keller auspumpen.

    Auch die Wasserwachten rund um den Ammersee waren im Großeinsatz. Siegfried Dumbsky von der Kreiswasserwacht berichtet von zehn Notfälle, Segler hätten es nicht mehr rechtzeitig ans Ufer geschafft. „Fünf Personen wurden an den Rettungsdienst übergeben, sie waren unterkühlt.“ Zwei Fahrzeuge der Wasserwacht seien beschädigt worden durch den Hagelschlag. Bei einem seien die Scheiben zertrümmert, es sei nicht mehr einsatzbereit.

    Unwetter in Bayern: Mehrere Verletzte im Allgäu

    Die Gewitter waren am Nachmittag von Südwesten über das Allgäu in Richtung Oberbayern gezogen. Die Polizei berichtete auch hier von umgestürzten Bäumen, herabgebrochenen Ästen und vollgelaufenen Kellern. Auf einer Radstrecke bei Bidingen (Landkreis Ostallgäu) wurden zwei Männer und ein Kind auf einer Radtour von dem Unwetter überrascht und von einem umstürzenden Baum getroffen. Die beiden Männer wurden leicht verletzt, der siebenjährige Bub erlitt einen Beinbruch. Am Montagabend beruhigte sich die Lage laut der Polizei auch im südlichen Schwaben wieder.

    Das nördliche Schwaben blieb insgesamt von größeren Unwetterschäden verschont. Wie ein Sprecher des Polizeipräsidiums am Dienstagmorgen mitteilte, gab es hier keine größeren Schäden. (tf, drs, sge, axhe)

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