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Unwetter: Vor Hagel warnt eine SMS

Unwetter

Vor Hagel warnt eine SMS

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    Ein Blitz hat in Ingoldingen mehrere Personen verletzt. Archivbild
    Ein Blitz hat in Ingoldingen mehrere Personen verletzt. Archivbild

    Von Jana Tallevi, Mering Helmut Schuierer wusste schon, was auf ihn zukommt. Als am 26. Mai ein Unwetter mit Hagel die Keller von halb

    Schuierer hat sich bei Safe, dem Sensor-Aktor-gestützten Frühwarnsystem bei Extremwetter angemeldet, einem Forschungsprojekt des Fraunhofer-Instituts für Software- und Systemtechnik (ISST). Seit zehn Monaten läuft die Safe-Testphase in Mering, einem Ort im Landkreis Aichach-Friedberg, der schon 1999 vom Pfingsthochwasser extrem betroffen war.

    Neun Sensoren rund um Mering nehmen seitdem Wetterdaten auf und entwickeln aus ihnen hausnummergenau Vorhersagen über extreme Wettereinflüsse. "Die Meldungen von Safe waren bis jetzt immer zutreffend", ließ Schuierer nach dem 26. Mai das Fraunhofer-Institut wissen. Sein Haushalt ist einer von gut 300, die an dem Projekt teilnehmen.

    Kurz vor Ablauf der einjährigen Testphase in Mering hat sich der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) am Montag über den Verlauf des Projekts informiert. Das Fraunhofer-Institut stemmt das Projekt nicht allein, sondern arbeitet unter anderem mit der Versicherungskammer Bayern und einer Fertigbaufirma zusammen. Ziel von Safe soll es einmal sein, nicht allein vor einem Unwetter zu warnen.

    Das lokale Unwetter-Frühwarnsystem soll selbsttätig einen Schutz für Gebäude einleiten. Mit moderner Haustechnik können bei einer Alarmierung Rollladen herunterfahren oder Absperrventile im Keller schließen. Auch bei der Feuerwehr laufen die aktuellen Daten ein. "Der verhinderte Schaden ist der viel bessere Schaden", so Franz Kühnel, Vorstandsvorsitzender der Versicherungskammer Bayern, die große Hoffnungen in das Projekt setzt. Schließlich musste die Versicherungswirtschaft allein in den vergangenen knapp 40 Jahren in Deutschland mit rund 17 Milliarden Euro für Schäden haften, die durch extreme Wettersituationen hervorgerufen worden waren.

    Derzeit kein marktreifes Produkt

    Für alle zugänglich ist Safe aber noch nicht. In Mering wird zwar nichts abgebaut, und der Freistaat will auch mit anschieben, so Herrmann, doch wann aus dem Projekt ein marktreifes Produkt entsteht, das sei nicht absehbar, so Wolfgang Deiters vom Fraunhofer-Institut.

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