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Unterricht in Bayern: Zeugnisse, Ferien und Mebis: Das sagt Piazolo zum Distanzunterricht

Unterricht in Bayern

Zeugnisse, Ferien und Mebis: Das sagt Piazolo zum Distanzunterricht

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    Der bayerische Kultusminister Michael Piazolo nahm in einer Pressekonferenz unter anderem Stellung zur Kritik an der Plattform Mebis.
    Der bayerische Kultusminister Michael Piazolo nahm in einer Pressekonferenz unter anderem Stellung zur Kritik an der Plattform Mebis. Foto: Sven Hoppe, dpa

    Vor Weihnachten hatte es der bayerische Ministerpräsident Markus Söder ganz klar im bayerischen Landtag gesagt: Bis zum 11. Januar muss ein Konzept stehen, wie der digitale Unterricht in Bayern aussehen soll. Und nachdem nun klar ist, dass die Schulen am Montag, 11. Januar, nicht wieder in den Präsenzunterricht zurückkehren werden, ist dieses Konzept dringend nötig. Also trat der bayerische Kultusminister Michael Piazolo am Donnerstag vor die Presse, um zu erklären, wie die Rückkehr nach den Weihnachtsferien aussehen soll.

    Zuvor hatte es viel Kritik seitens Lehrer- und Elternverbänden am Kultusministerium gegeben. Ein Kritikpunkt: Schon im Vorhinein hatte Piazolo Bedenken geäußert, dass die digitale Lernplattform Mebis am Montag überlastet sein könnte. Auch dass die bayerische Staatsregierung beschlossen hatte, die Faschingsferien zu streichen, wurde kritisiert.

    Piazolo zu Mebis: Die Plattform ist aufgerüstet worden

    In seiner Pressekonferenz äußerte sich Piazolo nun zur Kritik an Mebis. Er hält sie, das wurde in der Pressekonferenz deutlich, für überzogen. Mebis habe die meiste Zeit seit Beginn der Pandemie im März gut funktioniert, sagte Piazolo. Er räumte aber auch ein, dass es an einigen Tagen, etwa am Tag vor den Weihnachtsferien, Probleme gab. Deshalb habe das Kultusministerium zusammen mit anderen Ministerien und externen Experten die Probleme analysiert. Dabei sei deutlich geworden, dass Mebis vor allem dann Probleme mache, wenn sich viele Menschen gleichzeitig einloggen wollen. Das liege an der Struktur der Plattform, sagte Piazolo. "Mebis ist nicht für den Distanzunterricht konzipiert worden", sagte er. "Die Plattform ist aber aufgerüstet worden."

    Seiner Ansicht nach sei Mebis auch nicht das wichtigste Instrument für den Distanzunterricht, viel wichtiger seien Videokonferenztools wie zum Beispiel Microsoft Teams, das die Lehrer und Schüler in Bayern seit dem ersten Lockdown im Frühjahr nutzen können. "Mebis eignet sich für bestimmte Dinge gut, es geht aber nicht um zeitgleiche Kommunikation", sagte Piazolo. Zudem sei die Plattform nur ein Angebot für Schüler an Realschulen und Gymnasien - andere Schüler würden sie nicht nutzen.

    Zwischenzeugnisse in Bayern: Termin wird auf den 5. März verschoben

    Bei der Konferenz äußerte sich Piazolo aber nicht nur zur Lernplattform Mebis. Er sagte auch, dass verschiedene Fristen verschoben worden seien. So sollen etwa die Abschlussprüfungen an allen Schularten später stattfinden. Wann genau, müsse aber noch genauer beraten werden.

    Auch die Zwischenzeugnisse - und für Schüler der vierten Klasse die Übertrittszeugnisse - sollen später ausgestellt werden. Zwischenzeugnisse gibt es statt am 12. Februar jetzt am 5. März, teilte Piazolo mit. Die Übertrittszeugnisse werden eine Woche später als geplant verteilt. Zudem soll die Zahl der Schulaufgaben sinken. Für Schüler der vierten Klasse sinkt die Anzahl der Proben, die für ihr Übertrittszeugnis relevant sind. Bisher waren es 18, nun sollen es noch 14 sein.

    Warum fallen in Bayern die Faschingsferien aus?

    Bisher ist der Präsenzunterricht in Bayern bis zum 29. Januar ausgesetzt. Wie es danach weitergehen wird, sei noch unklar, sagte Piazolo. Sollten Schüler aber ab dem 1. Februar wieder in den Präsenzunterricht zurückkehren können, dann wäre es aus pädagogischer Sicht ungünstig gewesen, sie schon kurz danach wieder in die Faschingsferien zu schicken, erläuterte Piazolo den Entschluss, die Ferien zu streichen. "Wir haben in den letzten Wochen alles getan, um uns auf den Distanzunterricht vorzubereiten", sagte Piazolo. "Und ich bin zuversichtlich, dass wir einen guten Distanzunterricht anbieten können."

    Er appellierte noch einmal an alle, keinen Schüler zu vergessen: "Es ist genauso wichtig, auch die im Blick zu haben, die die Schwachen sind", sagte Piazolo. Für alle Schüler, die während des Distanzunterrichts nicht mitkommen, soll es nach der Rückkehr an die Schulen Brückenangebote geben, damit sie den Stoff aufholen können.

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