Der Kampf von Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer hat sich gelohnt. Gut, der CSU-Chef konnte letztlich nicht verhindern, dass zwei Stromautobahnen von den Windparks im Norden in den Süden gebaut werden. Mit Sturheit und bis zum Äußersten bereit, hat sich Seehofer jedoch erfolgreich gegen die ursprünglich geplanten Monstertrassen quer durch Deutschland gestemmt.
Nun sollen die Höchstspannungsleitungen also komplett unterirdisch verlegt werden. Der Landschaft bleiben damit tausende hässliche Masten erspart. Dass dadurch Mehrkosten in Milliardenhöhe entstehen, sieht die Politik noch gelassen. Ausgeschlossen ist es gleichwohl nicht, dass am Ende doch höhere Energiepreise auf die Stromkunden zukommen.
Fakt ist: Die Bürger sollen bei der Suche nach der optimalen Trassenvariante stärker eingebunden werden. Das ist auch nötig, um die Akzeptanz für die Stromautobahnen, deren Notwendigkeit von Kritikern nach wie vor bezweifelt wird, zu steigern.
Bleibt die Frage, ob die Energieversorgung im industriestarken Süden Deutschlands tatsächlich funktioniert, wenn 2023 alle Atomkraftwerke in Deutschland abgeschaltet sind. Die neue Hauptschlagader der Energiewende ist dann noch nicht in Betrieb.
Stromautobahnen: Müssen Verbraucher nun mehr zahlen?