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Unterallgäu: Unfall an Bahnübergang: Warum mussten die jungen Männer sterben?

Unterallgäu

Unfall an Bahnübergang: Warum mussten die jungen Männer sterben?

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    Bei Sontheim im Unterallgäu hat am Dienstag eine Regionalbahn ein Auto erfasst. Zwei junge Männer starben.
    Bei Sontheim im Unterallgäu hat am Dienstag eine Regionalbahn ein Auto erfasst. Zwei junge Männer starben. Foto: Thomas Pöppel, newsfacts.eu

    Schon wieder hat ein Unfall an einem unbeschrankten Bahnübergang Menschenleben gekostet. In Sontheim (Kreis Unterallgäu) wurden am Silvester-Nachmittag zwei junge Männer in ihrem Auto von einer Regionalbahn erfasst und getötet. Warum sie auf die Gleise fuhren, ist laut Polizei unklar. Der Zug war von Mindelheim in Richtung Memmingen unterwegs. In der

    Opfer aus dem Landkreis Unterallgäu

    Bei den Unfallopfern handelt es sich laut Polizei um den 23 Jahre alten Fahrer und seinen 25-jährigen Beifahrer. Beide stammen aus dem Landkreis Unterallgäu. Der Kleinwagen war an dem Bahnübergang von dem Zug erfasst worden, der rund 120 Stundenkilometer schnell war. Die Wucht des Aufpralls war so heftig, dass die beiden Insassen aus dem Wagen auf eine Wiese geschleudert wurden. Die Männer waren vermutlich sofort tot, teilte die Polizei mit. Ein Teil des Fahrzeugs wurde von dem Zug mitgeschleift, der wenige hundert Meter später zum Halten kam.

    Auto landete neben einem Gastank

    Der Großteil des Autos landete in einem rund 40 Meter von der Bahnlinie entfernten Grundstück direkt neben einem gefüllten Gastank. „Da hätte noch weitaus mehr passieren können, wenn das Fahrzeug mit dem Tank zusammengeprallt wäre“, so Christian Owsinski vom Polizeipräsidium in Kempten. Ein umherfliegender Autoreifen beschädigte ein Auto in der Einfahrt eines Wohnhauses. Wie der Besitzer des Kleinwagens am Unfallort sagte, sei er gerade mit seiner Frau im Wintergarten gesessen, als sie plötzlich einen „riesigen Knall“ hörten.

    Signalanlage intakt

    Warum der Fahrer des Pkw mit dem Auto auf die Gleise fuhr, ist unklar. Der Bahnübergang in Sontheim ist mit Andreaskreuz und Lichtzeichen gesichert. Laut Zeugen war die Signalanlage am Bahnübergang intakt. Nach Angaben von Polizeisprecher Owsinski ist es „quasi ausgeschlossen“, die Unfallursache zu ermitteln. „Es ist durchaus denkbar, dass die tief stehende Sonne den Fahrer geblendet hat.“ Dies sei aber nur eine Vermutung.

    Die rund 30 Fahrgäste des Zuges wurden mit Bussen zum Memminger Bahnhof gebracht. Bei dem Unglück entstand laut Polizei ein geschätzter Schaden zwischen 50000 und 100000 Euro. Die Bahnstrecke zwischen Mindelheim und Memmingen blieb für mehrere Stunden gesperrt. Die beschädigte Regionalbahn wurde am Abend von zwei Loks abgeschleppt. Der Fernverkehr wurde über Kempten umgeleitet.

    Übergang soll Schranke bekommen

    Im Zuge der Elektrifizierung der Bahnstrecke München-Lindau solle der Übergang nun mit einer Vollschranke ausgestattet werden, berichtete der Sontheimer Bürgermeister German Fries.

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