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Unterallgäu: Geisterfahrt auf A96: 75-Jährige rammt mit Auto anderen Wagen

Unterallgäu

Geisterfahrt auf A96: 75-Jährige rammt mit Auto anderen Wagen

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    Eine Geisterfahrerin war am Samstag auf der A96 im Unterallgäu unterwegs.
    Eine Geisterfahrerin war am Samstag auf der A96 im Unterallgäu unterwegs. Foto: Armin Weigel, dpa (Symbolbild)

    Glimpflich hat am Samstagvormittag die Geisterfahrt einer 75 Jahre alten Frau geendet: Sie fuhr in verkehrter Richtung auf die A96 an der Anschlussstelle Erkheim (Unterallgäu) auf. Mehrere Kilometer war sie dann laut Polizei in Richtung München unterwegs. Im Kohlbergtunnel rammte ihr Auto dann ein anderes Fahrzeug - es entstand ein Schaden von rund 1500 Euro.

    Trotz des Unfalls setzte die 75-Jährige ihre Fahrt in die falsche Richtung fort. Hinter dem Tunnel wendete die Frau schließlich ihren Wagen und fuhr an der Anschlussstelle Erkheim wieder von der Autobahn ab.

    Warum wird jemand zum Geisterfahrer?

    Es ist ein Schock für jeden Autofahrer: Plötzlich kommt einem auf der Autobahn ein Fahrzeug entgegen. Oft gehen solche Fälle glimpflich aus, der Geisterfahrer wird rechtzeitig gestoppt oder richtet keinen größeren Schaden an. Manchmal kommt es aber auch zur Tragödie.

    Wie oft gibt es Geisterfahrer? Laut ADAC werden im Jahr bundesweit etwa 2200 Fälle gemeldet. Die allermeisten gehen glimpflich aus. Geisterfahrer verursachten gerade einmal drei Prozent der tödlichen Unfälle auf Autobahnen.

    Was treibt Geisterfahrer an? Den typischen Geisterfahrer gibt es nicht. Es gibt verschiedene Ursachen, warum jemand dazu wird. In einigen Fällen sind es Selbstmordabsichten, oft ist es aber auch ein reines Versehen oder Zerstreutheit, dass jemand in falscher Richtung auf eine Autobahn fährt oder dort wendet. Manchmal sind auch Drogen oder Alkohol im Spiel.

    Kann man Geisterfahrer verhindern? Der Auto Club Europa (ACE) sieht in einer besseren Beschilderung an Auffahrten die einzige Stellschraube, mit der man etwas verbessern könne. Es gibt auch Forderungen, an den Auffahrten Krallen zu installieren, die Fahrzeuge, die in falscher Richtung auffahren wollen, stoppen würden. Das wäre aber sehr aufwändig und teuer.

    Was tun, wenn vor einem Geisterfahrer gewarnt wird? Die Automobilclubs raten dazu, sich rechts zu halten, langsamer zu fahren und im Ernstfall auf dem Seitenstreifen anzuhalten. Damit man die Warnung überhaupt mitbekommt, ist es natürlich wichtig, im Auto den Verkehrsfunk zu hören.

    Was ist zu tun, wenn man selbst falsch auf die Autobahn aufgefahren ist? Der ADAC rät, sofort Licht und Warnblinkanlage einzuschalten und an den nächstgelegenen Fahrbahnrand zu fahren. Dort stellt man das Auto möglichst nahe an der Schutzplanke ab, steigt vorsichtig aus dem Wagen und setzt sich hinter die Schutzplanke. Dann muss unter 110 die Polizei verständigt werden. Keinesfalls sollte man in dieser Situation versuchen, seinen Wagen zu wenden.

    Dass bei der Geisterfahrt nichts Schlimmeres passierte, lag laut Polizei wohl nur daran, dass die Autobahn zu dieser Zeit wenig befahren war. Im Rahmen der sofort eingeleiteten Fahndung konnte die Fahrerin schnell ermittelt werden. AZ

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