Ammoniak-Unfall in OberschöneggBei einem Gas-Unfall in Oberschönegg ist am Mittwochabend Ammoniak über die Straßenkanalisation ausgetreten. Zahlreiche Gebäude, an denen der
Ammoniak-Unfall bei Firma Ehrmann?
Nachdem sich der Gasgeruch gegen 18 Uhr bestätigte, führten die Einsatzkräfte der Feuerwehr mehrere Messungen durch. Die Bewohner der Brunnengasse mussten ihre Fenster und Türen geschlossen halten. Gegen 19.30 Uhr wurde im Bereich eines Regenwasserkanals eine Konzentration gemessen, die den Gefahrengrenzwert um ein Dreifaches übertraf.
Die Fachleute entschieden sich dazu, die Kanäle zu spülen und das Ammoniak "aus der Kanalisation zu drücken". Zuvor mussten weitere Häuser evakuiert werden. In einer Gaststätte wurde eine Sammelstelle für die Anwohner eingerichtet.
Die Polizei berichtet von vier Verletzten, die direkt von dem Gas-Unfall betroffen waren. Zudem klagte ein Anwohner über Kreislaufbeschwerden, ein weiterer erlitt einen Kreislaufkollaps und ein Feuerwehrmann verletzte sich bei seinem Einsatz.
Noch nicht ganz klar ist, ob der Unfall von der milchverarbeitenden Firma Ehrmann ausgeht, ein Polizeipressesprecher hält es aber für wahrscheinlich. Bei Ehrmann hätten Wartungsarbeiten stattfinden sollen.
Die örtlichen Feuerwehren waren im Einsatz und erhielten Unterstützung von Kollegen aus Memmingen und Krumbachn. Ein Gerätewagen Gefahrgut der Feuerwehren mit Messgeräten sowie das Technische Hilfswerk waren ebenfalls vor Ort.
250 Einsatzkräfte in Oberschönegg
Insgesamt waren rund 250 Einsatzkräfte in der Gemeinde mit knapp 1000 Einwohnern.
Nach mehreren unbedenklichen Messergebnissen konnten gegen 0.30 Uhr alle Anwohner wieder in ihre Anwesen zurückkehren.
Die Kripo Memmingen hat die Ermittlungen aufgenommen. Noch ist unklar, wie das Ammoniak in die Regenwasserkanalisation gelangte.
Ammoniak ist ein stark stechend riechendes, farbloses, wasserlösliches und giftiges Gas, das zu Tränen reizt und erstickend wirkt. Es wird unter anderem als Kältemittel eingesetzt. (jafu)