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Unter dem Hammer: Bahnhöfe aus der Region werden in Sachsen versteigert

Unter dem Hammer

Bahnhöfe aus der Region werden in Sachsen versteigert

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    Eines von drei Bahnhofsgebäuden, die in Dresden versteigert werden: Der Dinkelscherber Bahnhof.
    Eines von drei Bahnhofsgebäuden, die in Dresden versteigert werden: Der Dinkelscherber Bahnhof. Foto: Marcus Merk

    Ach bayerische Bahnhöfe kommen am nächsten Mittwoch in Dresden unter den Hammer, drei davon befinden sich in der Region: Die stillgelegten Bahnhofgebäude in Dinkelscherben, Burgau und Jettingen-Scheppach stehen zur Auktion.

    Luxemburger Investor lässt Bahnhöfe in der Region versteigern

    Verkäufer ist ein Luxemburger Finanzinvestor, der vor einigen Jahren ein großes Paket stillgelegter Bahnhöfe von der Deutschen Bahn erworben hatte. Die Bahnhöfe Offingen und Leipheim wurden bereits wieder versteigert, am kommenden Mittwoch stehen nun die beiden Bahnhöfe im Günzburger Landkreis und der dritte im Augsburger Landkreis zum Verkauf.

    Während die Stadt Burgau kein Interesse an dem sanierungsbedürftigen Gebäude hat, dessen Mindestgebot bei 15.000 Euro liegt, fährt Jettingens Bürgermeister Hans Reichhart nach Dresden, um bei der Versteigerung des Bahnhofsgebäudes mitzubieten. Gegenüber der Günzburger Zeitung erklärte er, dass die Gemeinde es nur kaufen wolle, wenn es "sehr günstig" wäre. Das Mindestangebot liegt bei 5000 Euro. Falls die Gemeinde den Zuschlag erhält, sei eine Idee, das Gebäude eventuell abzureißen und Parkplätze zu bauen.

    Dinkelscherben: Mindestgebot liegt bei 9000 Euro

    Das Mindestgebot für das Dinkelscherber Bahnhofsgebäude dagegen liegt bei 9000 Euro. Das Grundstück, das versteigert wird, ist knapp 3000 Quadratmeter groß und bietet eine Wohn- und Nutzfläche von insgesamt etwa 300 Quadratmetern. Momentan steht das Gebäude komplett leer. In den oberen Etagen befindet sich jeweils eine Wohnung, im Erdgeschoß war ursprünglich der Wartebereich mit Fahrkartenschalter der Bahn untergebracht.

    Der letzte Mieter sei vor zwei, drei Jahren ausgezogen, so der Dinkelscherber Bürgermeister Peter Baumann. Auf der Gemeinderatssitzung am vergangenen Dienstag waren sich die Räte noch nicht einig, ob man bei der Versteigerung mitbieten soll, es zeichne sich jedoch eine Mehrheit dafür ab. Nun wird das Gremium am nächsten Montag nochmal zusammenkommen, um darüber zu beraten, bis zu welcher Summe sich die Gemeinde an der Versteigerung beteiligen wird. Konkrete Ideen, was aus dem Bahnhof werden könnte, gibt es noch nicht.

    Versteigerung der Bahnhöfe: Interesse haben Bahnliebhaber und Gewerbeleute

    Jacqueline Masopost, die Pressesprecherin der Sächsischen Grundstücksauktionen AG in Dresden, erklärt, es handele sich bei der Versteigerung um "eine ganz normale Immobilienauktion". Sie erläutert den Auktionsprozess: Der Katalog des Auktionshauses, der online einsehbar ist und zudem europaweit an alle Kunden verschickt wird, bietet eine Übersicht über die zu ersteigernden Bahnhofsgebäude. Wer Interesse habe, fordere dann ein Exposé an, so die Pressesprecherin. Die Bieter sind bei der Auktion entweder direkt anwesend, lassen bieten oder bieten telefonisch über eine der acht Leitungen, die das Auktionshaus bietet.

    Die Bahnhöfe in der Region Augsburg und Günzburg, so Masopost, seien einfach ausgestattet und sanierungsbedürftig. In Dinkelscherben zu Beispiel ist die Ofenheizung nicht mehr nutzbar. Zielgruppe der Auktion seien zum einen Gewerbeleute, zum anderen aber auch Privatleute: Bahnliebhaber, die Wohnungen in die Gebäude bauen wollen. (mit dpa)

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