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Unfall auf B30 bei Ulm: Massenunfall: Opfer waren vorher ausgestiegen und wurden überfahren

Unfall auf B30 bei Ulm

Massenunfall: Opfer waren vorher ausgestiegen und wurden überfahren

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    Am Morgen nach dem Horror-Unfall bei Donaustetten wurde das ganze Ausmaß der Zerstörung deutlich.
    Am Morgen nach dem Horror-Unfall bei Donaustetten wurde das ganze Ausmaß der Zerstörung deutlich. Foto: Felix Kästle, dpa

    Die drei Menschen, die bei der Massenkarambolage bei Ulm in der Neujahrsnacht ums Leben gekommen sind, hatten ihre Autos bereits verlassen, als es zu dem tödlichen Unfall kam. Dieses vorläufige Ergebnis der Ermittlungen zu dem Horror-Crash teilte die Polizei gestern mit. Weitere Untersuchungen zum

    Zwölf Autos am Unfall beteiligt

    Damit bestätigt sich eine Vermutung, die bereits am Unfallort an der Bundesstraße 30 nach der Anschlussstelle Ulm-Donaustetten bei Gögglingen zu hören war. Die Leichen der 80-jährigen Eheleute aus Ulm und des 20-Jährigen aus dem Kreis Biberach waren nach Polizeiangaben mehrere Dutzend Meter entfernt von ihren Wagen gefunden worden. Beobachter vermuteten deshalb sofort, dass die drei nach einem ersten Auffahrunfall ihre Wagen verlassen hatten und dann von nachfolgenden Autos überfahren worden waren. Erste Angaben der Polizei legten dagegen nahe, dass die tödlich Verunglückten möglicherweise aus ihren Wagen herausgeschleudert wurden. An dem Unfall waren insgesamt zwölf Autos – zugelassen in Ulm, dem Ostalbkreis, den Landkreisen

    Trümmer eines Rollstuhls gefunden

    Wie berichtet, wurden dabei drei Menschen getötet und 13 verletzt – drei davon schwer, laut Polizei aber nicht lebensgefährlich. Ob ein Rollstuhl, dessen Trümmer am Unfallort gefunden wurden, einem der Todesopfer gehört hatte, blieb gestern unklar. Der Sachschaden beträgt nach ersten Schätzungen etwa eine Viertelmillion Euro.

    Die Ulmer Polizei hat inzwischen eine Ermittlungsgruppe eingesetzt, die klären soll, warum es zu der folgenschweren Massenkollision kam, bei der in der Neujahrsnacht drei Menschen getötet und 13 teils schwer verletzt wurden. „Für sie sind Aussagen von Ersthelfern und anderen Zeugen von großer Bedeutung, diese sollten sich mit den Ermittlern in Verbindung setzen“, so die Polizei.

    Weder Glatteis, noch Geisterfahrer oder Alkohol waren Unfallursache

    Die Ermittler und der eingebundene Sachverständige werten nun die gesicherten Spuren und die Luftaufnahmen aus. Darüber hinaus sind laut Polizei weitere Untersuchungen an den sichergestellten Wagen erforderlich. Die Polizei hat zudem Obduktionen beantragt, um Aufschluss über die Todesursachen zu erlangen. Einige mögliche Unfallursachen kann die Polizei inzwischen ausschließen. Glatteis herrschte zum Unfallzeitpunkt nicht auf dem Streckenabschnitt. Auch auf einen möglichen Geisterfahrer gibt es keinerlei Hinweise. Ebenso wenig haben die Ermittler Hinweise auf alkoholisierte Autofahrer unter den Unfallbeteiligten. Welche Rolle der dichte Nebel am Unfallort spielte, wird in den laufenden Untersuchungen zu klären sein. Augenzeugen berichten, dass es an der B 30 bei Gögglingen eine regelrechte Nebelwand gegeben habe, während in der näheren Umgebung gute Sicht geherrscht habe. Für die Unfallbeteiligten könnte dies eine plötzliche und starke Sichtverschlechterung bedeutet haben. Möglicherweise, so zumindest eine vorläufige Einschätzung der Polizei, könnte ein Bremsmanöver eines Autofahrers eine unheilvolle Kettenreaktion ausgelöst haben. Dass zu hohe Geschwindigkeit zu dem Unfall beigetragen hat, konnte die Polizei gestern nicht ausschließen.

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