Der Umzug von Teilen des Bau- und Verkehrsministeriums von München nach Augsburg beginnt offenbar früher als gedacht. Der Allgäuer Landtagsabgeordnete Klaus Holetschek (CSU), der am Donnerstag als Staatssekretär für Wohnen, Bau und Verkehr vereidigt wird, rechnet mit dem Start schon in wenigen Monaten. „Wir wollen“, so sagte Holetschek im Gespräch mit unserer Redaktion, „bis Sommer den ersten Brückenkopf in Augsburg haben“. Außerdem wird es, wie Holetschek und der bisherige Bauminister Hans Reichhart (CSU) ankündigten, bereits zuvor eine kleine verkehrspolitische Überraschung in Schwaben geben: Eine Testfahrt mit einem Wasserstoff-Zug von Augsburg nach Buchloe (Landkreis Ostallgäu).
Augsburg wird nach München und Nürnberg Dienstsitz eines Ministeriums
Dass Augsburg neben München und Nürnberg die dritte Stadt mit Dienstsitz eines Ministeriums wird, ist seit der Klausur der CSU-Landtagsfraktion im Januar in Kloster Seeon bekannt. Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte dort weitere umfangreichere Behördenverlagerungen aus München in die Regionen angekündigt. Im Falle Augsburgs geht es nach Aussage Söders allerdings nicht darum, eine strukturschwache Region zu stärken, sondern darum, die Stadt als dritte Metropole Bayerns auch sichtbar aufzuwerten.
Geplant ist, wie berichtet, insgesamt 200 der rund 550 Stellen des Ministeriums nach Augsburg zu verlagern. Begonnen werden soll, so Holetschek, mit etwa 50 Mitarbeitern, die sich freiwillig dazu bereitfinden. Eine Reihe von Interessenten gebe es bereits. Auch aus anderen Ministerien und staatlichen Behörden hätten sich bereits Staatsbedienstete gemeldet, die gerne in Augsburg arbeiten würden, sagte Reichhart. Eine Immobilie, in der das Teilministerium untergebracht wird, gibt es laut Holetschek noch nicht. Die Suche sei im Gange, möglicherweise auch für eine Zwischenlösung. Besonders schön und einem Bauministerium angemessen, wäre aus seiner Sicht ein Neubau, mit dem man ein Zeichen setzen könnte für moderne Architektur und Flächenmanagement.
Bauministerium lässt Wasserstoff-Triebwagen nach Buchloe fahren
Bereits am 30. März wird das Bauministerium mit einer besonderen Aktion für Aufmerksamkeit sorgen: Ein Wasserstofftriebwagen „Coradia iLint“ des französischen Unternehmens Alstom soll zu Testzwecken von Augsburg nach Buchloe fahren. Der Zug wird von Bremervörde nach Österreich überführt und kann bei der Gelegenheit hier für eine Testfahrt eingesetzt werden.
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