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Umwelt: Bayerns Gletscher verschwinden

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Bayerns Gletscher verschwinden

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    Planen auf dem Zugspitzplatt-Gletscher: Glaziologen halten solche Maßnahmen für wenig sinnvoll. Das sei reine PR für die Liftbetreiber.
    Planen auf dem Zugspitzplatt-Gletscher: Glaziologen halten solche Maßnahmen für wenig sinnvoll. Das sei reine PR für die Liftbetreiber. Foto: dpa

    Fünf Gletscher gibt es in den bayerischen Alpen – voraussichtlich aber nicht mehr lange. Schon in zwanzig bis dreißig Jahren wird nur noch einer von ihnen übrig sein: Einzig der Höllentalferner nördlich des Zugspitzgipfels wird die Folgen des Klimawandels überstehen. Dies geht aus dem ersten Gletscherbericht hervor, den Umweltminister Marcel Huber (CSU) gestern in München vorgestellt hat.

    Gletscher verschwinden

    Zusammengerechnet haben die fünf bayerischen Gletscher schon jetzt nur noch eine Gesamtfläche von weniger als einem Quadratkilometer. Um 1850 waren sie noch fast viermal so groß. Besonders viel Eis geschmolzen ist in den vergangenen zwei Jahrzehnten. Dies liege auch daran, dass die jährlichen Durchschnittstemperaturen in den Alpen doppelt so schnell steigen wie im globalen Mittel, heißt es in dem Bericht. Während die Temperaturen sich in Bayern in den vergangenen einhundert Jahren um etwa ein Grad erhöht haben, waren es in den Alpen zwei Grad.

    Auch für die Glaziologen der Bayerischen Akademie der Wissenschaften ist dies ein überraschendes Ergebnis. Die Forscher trugen für den Bericht erstmals alle Daten der bayerischen Gletscher zusammen. Glaziologe Christoph Mayer sagt: „Die Veränderungen sind deutlich stärker sichtbar, als wir es erwartet haben.“

    Die Folgen sind Wassermangel und Überschwemmungen

    Die unmittelbaren Folgen der Schmelze werden in Bayern zwar begrenzt bleiben. Doch schon im benachbarten Österreich ist der Rückgang der dortigen Gletscher in Form gestiegener „Georisiken“ zu spüren, warnen die Forscher: Zu beobachten sind vermehrt Murenabgänge, Überschwemmungen, Wasserknappheit im Sommer und der Verlust von Lebensräumen für Pflanzen und Tiere.

    Umweltminister Huber sieht angesichts all dessen „dringenden Handlungsbedarf“. Rund eine Milliarde Euro will er in den nächsten Jahren investieren. Das Meiste allerdings wird in die Bekämpfung der Folgen fließen – etwa in den Hochwasserschutz. Die Schmelze selbst ist – so der Bericht der Forscher – ohnehin nicht zu stoppen.

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