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Umfrage: Schlechte Noten fürs bayerische Schulwesen

Umfrage

Schlechte Noten fürs bayerische Schulwesen

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    Nicht immer geht es im Unterricht friedlich zu - Lehrer dürfen bei Auseinandersetzungen mit Schülern bestimmte Grenzen nicht überschreiten. (Bild: Pleul/dpa/tmn)
    Nicht immer geht es im Unterricht friedlich zu - Lehrer dürfen bei Auseinandersetzungen mit Schülern bestimmte Grenzen nicht überschreiten. (Bild: Pleul/dpa/tmn)

    Das bayerische Schulwesen hat kein gutes Zeugnis bekommen. In einer bundesweiten nicht repräsentativen Umfrage von TNS Infratest gaben die Befragten im Freistaat – vorrangig Menschen mit hohem Bildungsabschluss und großem Interesse an Bildungsthemen – dem Bildungssystem die Note 3,6.

    Eine große Mehrheit wünscht sich mehr Einheitlichkeit im deutschen Bildungswesen. Nur knapp ein Fünftel glaubt, dass die Konkurrenz zwischen den Bundesländern die Qualität der Bildung verbessert. Gut 91 Prozent der Befragten fordern, dass die Abschlussprüfungen in allen Bundesländern vereinheitlicht werden. Die meisten wünschen sich von der Politik mehr Mut und tief greifende Veränderungen.

    Zwei Drittel der Befragten sprechen sich für ein längeres gemeinsames Lernen aus. Sie sind dagegen, dass die Schüler schon nach der vierten Klasse auf die verschiedenen Schulformen verteilt werden. Rund die Hälfte der bayerischen Teilnehmer wünscht sich eine Aufteilung nach der sechsten Klasse. Jeder Fünfte spricht sich für einen Schulwechsel erst nach der neunten oder zehnten Klasse aus.

    Kultusminister Ludwig Spaenle (CSU) verteidigte das differenzierte Schulwesen in Bayern, weil es am besten dazu geeignet sei, Kinder nach ihrem individuellen Bedarf zu fördern. Auch die Zuständigkeit der Länder findet Spaenle nach wie vor richtig: Der Landtag sei viel dichter an den Menschen als der Bundestag, sagte Spaenle nach Angaben eines Sprechers.

    Knapp 73 Prozent der Befragten wären bereit, höhere Steuern für Bildung zu zahlen. Zwei Drittel fordern kostenfreie Plätze in Krippen und Kindertagesstätten. Rund 87 Prozent wollen eine kostenfreie Schulbildung. 54 Prozent sprechen sich für Studiengebühren aus – die meisten von ihnen für einkommensabhängige Gebühren. (dpa)

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