Der höchstwahrscheinlich 2013 als SPD-Spitzenkandidat bei der Landtagswahl antretende Münchner Oberbürgermeister genießt demnach eine höhere Zustimmung in der bayerischen Bevölkerung als der amtierende CSU-Ministerpräsident.
Wenn der Ministerpräsident direkt gewählt würde, käme Christian Ude auf 42 Prozent und Seehofer auf 39 Prozent Zustimmung, wie die am Mittwoch vom "Stern" veröffentlichte Forsa-Umfrage ergab. Demnach sind auch mehr Wähler des CSU-Koalitionspartners FDP für Ude als für Horst Seehofer - 46 Prozent der Anhänger der Liberalen bevorzugen den SPD-Mann, 35 Prozent den CSU-Politiker.
Die Spitzenkandidatur Udes, die voraussichtlich im Herbst unter Dach und Fach gebracht werden soll, verbessert auch die Umfragewerte der SPD in Bayern. Während die Sozialdemokraten im Juni in Umfragen noch zwischen 15 und 19 Prozent lagen, erreichen sie nun 21 Prozent - bei der Landtagswahl 2008 hatten sie 18,6 Prozent geholt.
Die SPD sowie die bei 16 Prozent liegenden Grünen und die auf rund zehn Prozent kommenden Freien Wähler könnten nach der Forsa-Umfrage gemeinsam mit aktuell 47 Prozent sogar eine Mehrheit der Mandate erreichen. Demnach käme die CSU derzeit auf 41 Prozent und bliebe damit noch unter den 43,4 Prozent bei der Landtagswahl 2008. Die FDP zöge mit nur noch drei Prozent nicht mehr in den Landtag ein. 2008 hatten die Liberalen acht Prozent der Stimmen geholt. AZ, afp