- Das Schneechaos hält an, in Bayern gibt es zahlreiche Verkehrsunfälle und Zugausfälle
- Laut dem Deutschen Wetterdienst (DWD) soll es auch am Wochenende weiter schneien. Für einige Regionen gelten Unwetterwarnungen
- In vielen Schulen in Bayern fällt Freitag und Montag der Unterricht aus (hier geht es zur Übersicht)
Wegen des starken Schneefalls ging auf der A8 bei Ulm in Fahrtrichtung Stuttgart in der Nacht auf Donnerstag nichts mehr. Mehrere Lkw hatten sich auf der glatten Fahrbahn festgefahren und blockierten die Autobahn, wie eine Sprecherin des Polizeipräsidiums Ulm gegenüber unserer Redaktion bestätigte.
In Folge dessen entwickelte sich ein rund 35 Kilometer langer Stau zwischen den Anschlussstellen Ulm-Ost und Mühlhausen, mehrere Stunden lang gab es auf der Straße keine Bewegung. Die Polizei, das Technische Hilfswerk (THW) und die Autobahnmeisterei seien sofort alarmiert worden, um die Strecke von den Schneemassen zu befreien und die liegengebliebenen Fahrzeuge von der Straße zu entfernen. Rettungsdienste kümmerten sich laut Polizei um die im Stau stehenden Fahrer, die in der Kälte ausharren mussten und verteilten heiße Getränke und Decken. Erst am Donnerstagmorgen gegen 5 Uhr kam der Verkehr wieder ins Rollen.
Frau stirbt im Stau auf der A8 bei Ulm im Stau
Eine Autofahrerin, die mit ihrem Wagen im Stau feststeckte, wurde gegen 20 Uhr leblos in ihrem Wagen gefunden. Die Polizei schließt ein Fremdverschulden aus. Todesursache sei wohl ein medizinischer Grund, sagte Sprecher Wolfgang Jürgens unserer Redaktion – so bezeichnet die Behörde Herzinfarkte und andere plötzliche natürliche Todesursachen. Dass die Frau in der Kälte erfroren sein könnte, wies Jürgens zurück. „Dazu gibt es überhaupt keinen Anhaltspunkt“, betonte er.
Andere Autofahrer hatten die Frau gefunden, als der Verkehr zwischenzeitlich wieder lief. Ihr Wagen stand auf dem Mittelstreifen, während links und rechts Fahrzeuge vorbeirollten. „Irgendwann steigt einer aus und schaut, warum fährt das Auto nicht weiter“, beschreibt Polizeisprecher Jürgens, wie die Frau gefunden wurde. Auch am Donnerstagmorgen staute sich die A8 in Fahrtrichtung Stuttgart noch einmal auf einer Länge von rund zehn Kilometern auf Höhe von Merklingen. Im Laufe des Vormittags löste sich der Stau dann komplett auf.
80 Helfer waren auf der A8 im Einsatz
Volker Thierer ist Leiter der DRK-Rettungswache. Er koordinierte den Einsatz der Helfer des Deutschen Roten Kreuzes und des Arbeiter-Samariter-Bunds (ASB) bis etwa 1.30 Uhr, bevor er die Aufgabe an einen Kollegen übergab. Thierer berichtet, das DRK sei gegen 21.50 Uhr alarmiert worden. Gegen 23 Uhr waren rund 80 Helfer auf der Autobahn vor Ort „Die Helfer kommen alle von zuhause, müssen zuerst in ihre Rettungswachen, Tee und Kaffee kochen und Decken holen“, schildert er. „Wir hatten großes Glück, dass uns das Restaurant Seligweiler Räume zur Verfügung gestellt hat“, so Thierer. So hätten auch die Helfer einen Ort gehabt, an dem sie sich aufwärmen konnten. Die Zusammenarbeit beim Einsatz habe gut funktioniert, lobt Thierer. Die Helfer kümmerten sich um den Abschnitt zwischen Ulm und Merklingen, wo der Verkehr zum Liegen gekommen war.
Weil zahlreiche Lkw-Fahrer sich in der Zwangspause zum Schlafen gelegt hatten, lief die Freigabe der Streckenabschnitte nur sehr schleppend. „Das größte Problem war, alle Fahrer aufzuwecken“, berichtet Volker Thierer, der Leiter der Rettungswache. Viele Brummi-Fahrer nutzten für die Schlafpause auch die Baustellenbereiche am Rand der Durchgangsfahrbahn. Die gut gemeinte Notlösung blockierte den Katastrophenhelfern von DRK und ASB den Weg neben der Autobahn.
Zahlreiche Unfälle und Zugausfälle in der Region
In der ganzen Region kam es am Donnerstagmorgen zu Einschränkungen im Verkehr durch den anhaltenden Schneefall. Auf der A96 bei Stetten im Unterallgäu gab es einen Stau, nachdem zwei Lkw kollidierten und einer die Fahrbahn blockierte. Bei der Deutschen Bahn fielen mehrere Zugverbindungen aus, weil Strecken von umgestürzten Bäumen blockiert waren. (lare/mase-/heck)