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Uli Hoeneß: Uli Hoeneß verbringt seinen 63. Geburtstag beim FC Bayern

Uli Hoeneß

Uli Hoeneß verbringt seinen 63. Geburtstag beim FC Bayern

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    Uli Hoeneß darf das Gefängnis verlassen, um zu arbeiten.
    Uli Hoeneß darf das Gefängnis verlassen, um zu arbeiten. Foto: Lukas Barth dpa

    Seinen 63. Geburtstag hat Uli Hoeneß als Freigänger bei seinem alten und neuen Arbeitgeber FC Bayern gefeiert. Kurz vor acht Uhr traf der Ex-Präsident des deutschen Fußball-Rekordmeisters am Montag auf dem Vereinsgelände an der Säbener Straße in München einn.

    Ein Fahrer brachte Uli Hoeneß, wie schon an seinem ersten Freigänger-Arbeitstag am vergangenen Freitag, zum Vereinsgelände des FC Bayern. Seit Jahresbeginn sitzt Hoeneß nicht mehr im Gefängnis in Landsberg am Lech, sondern im Freigängerhaus Rothenfeld nahe dem Starnberger See.

    Uli Hoeneß darf das Gefängnis für die Arbeit beim FC Bayern verlassen

    Uli Hoeneß: Die Geschichte der Steueraffäre

    Uli Hoeneß: Vor vielen Jahren begann er an der Börse eine Zockerei, die ihn 2013 ins Visier der Justiz brachte.

    2001: Der damalige Adidas-Chef Robert Louis-Dreyfus überweist Hoeneß in Form eines Kredits und einer Bürgschaft 20 Millionen D-Mark (10,23 Millionen Euro) auf ein Konto in der Schweiz.

    2002 bis 2006: In diesen Jahren handelt Hoeneß nach eigenen Worten teilweise Tag und Nacht an der Börse und macht weltweit Geschäfte.

    2008: Hoeneß machte nach eigenen Angaben schon in den Vorjahren zu viele Verluste. Mit dem Ausbruch der weltweiten Finanzkrise sei es «endgültig in den Keller» gegangen, und er habe seine Geschäfte stark reduziert.

    August 2011: Nach langen Verhandlungen einigen sich Deutschland und die Schweiz darauf, dass in der Schweiz gebunkerte unversteuerte deutsche Vermögen nachversteuert werden. Das Abkommen, das später noch präzisiert wird, soll am 1. Januar 2013 in Kraft treten.

    November 2012: Die von SPD und Grünen regierten Länder lassen das Abkommen im Bundesrat scheitern - damit kann Hoeneß seine Gewinne nicht nachträglich steuerrechtlich legalisieren.

    Am 17. Januar 2013 reicht Hoeneß nach eigenen Angaben Selbstanzeige bei der Bußgeld- und Strafsachenstelle in Rosenheim ein.

    März 2013: Das Finanzamt hat die Selbstanzeige schnell an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet. Am 20. März kommt es zur Hausdurchsuchung in Hoeneß' Anwesen am Tegernsee. Ihm wird der Haftbefehl eröffnet, dieser wird gegen eine Kaution und Auflagen außer Vollzug gesetzt.

    April 2013: Der «Focus» macht den Fall öffentlich.

    Juli 2013: Die Staatsanwaltschaft erhebt am 30. Juli Anklage gegen Hoeneß. Diese wird im November vom Landgericht München II unverändert zur Hauptverhandlung zugelassen.

    März 2014: Hoeneß wird wegen Steuerhinterziehung zu drei Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt.

    Juni 2014: Hoeneß tritt seine Haft in der JVA Landsberg an.

    September 2014: Erster Ausgang - für einige Stunden kann Hoeneß das Gefängnis verlassen, um sich mit seiner Familie zu treffen.

    Januar 2015: Hoeneß wird Freigänger. Er muss jetzt nur noch zum Übernachten in die JVA, tagsüber arbeitet er in der Jugendabteilung des FC Bayern.

    Januar 2016: Die zuständige Strafvollstreckungskammer des Landgerichts Augsburg entscheidet, dass die Haftstrafe zum 29. Februar zur Bewährung ausgesetzt wird. Die Münchner Staatsanwaltschaft verzichtet auf eine Beschwerde.

    Februar 2016: Ex-Bayern-Präsident Uli Hoeneß kommt mit 64 Jahren vorzeitig aus der Haft frei.

    Am 8. August 2016 teilt der FC Bayern auf seiner Homepage mit, dass Hoeneß wieder für das Präsidentenamt kandidieren wird. Sein Nachfolger Karl Hopfner verzichtet auf eine weitere Amtszeit. Im November wird Hoeneß wiedergewählt.

    Der einstige Fußball-Manager war am 2. Januar - genau sieben Monate nach Haftantritt - Freigänger geworden. Er darf das Gefängnis unter der Woche tagsüber verlassen, um in der Jugendabteilung des Vereins zu arbeiten. Zum Schlafen muss Hoeneß abends nach Rothenfeld kommen, wo die Haftbedingungen deutlich angenehmer sind als in Landsberg.

    Dass der 63-Jährige bereits jetzt Freigänger wurde, deutet darauf hin, dass die Gefängnisleitung die Aussetzung der Hälfte seiner Haftstrafe zur Bewährung für möglich hält. Entscheiden wird dies aber die Strafvollstreckungskammer beim zuständigen Landgericht. Bei ihrer Zustimmung wäre Hoeneß im Frühjahr 2016 ein freier Mann. Er war am 2. Juni 2014 ins Gefängnis gegangen. Am 13. März 2014 hatte ihn das Landgericht München wegen Hinterziehung von 28,5 Millionen Euro Steuern zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt. dpa/AZ

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