Wie aus einem Bericht des Ministeriums an den Landtag hervorgeht, wurden 2009 in Spaenles Haus 36000 Überstunden gezählt. Den Großteil der Überstunden häuften ranghohe Beamte in Leitungsfunktionen an. Ursache sind laut Bericht die vielen Bildungsreformen der vergangenen Jahre und die komplizierter werdende Personalverwaltung.
Allerdings kann kein Beamter jahrelang Überstunden anhäufen, um sich dann jahrelang in den Urlaub zu verabschieden: Das Überstundenkonto wird jedes Jahr im Januar auf 100 Stunden gekappt. Trotzdem fordert das Ministerium Abhilfe: "Für den Doppelhaushalt 2011/2012 beantragt das Kultusministerium wieder die Schaffung neuer Stellen zur Reduzierung der individuellen Arbeitsbelastung", heißt es in dem Papier.
Hintergrund ist, dass auch für den höheren Dienst eine tarifliche Arbeitszeit von 42 Wochenstunden gilt - anders als in der Wirtschaft oder Politik. Führungspositionen in Unternehmen werden meist außertariflich bezahlt - zwar mit gutem Gehalt, aber ohne Begrenzung der Arbeitszeit. Für Abgeordnete und Kabinettsmitglieder gibt es ohnehin keine Arbeitszeit-Regelungen. dpa