Jeder siebte Bayer flüchtet in den Wintermonaten in den Süden, wie eine repräsentative Forsa-Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse zeigt. Dabei unterschätzen die Reisenden oft die Gesundheitsgefahren im Reisegebiet: Immer mehr kommen beispielsweise mit der Tropenkrankheit Dengue-Fieber zurück in die Heimat.
Das Virus wird durch den Stich einer Mücke übertragen und ist in tropischen und subtropischen Gebieten verbreitet. Die einzigen bekannten Wirte des
Am meisten Patienten in Bayern
In Bayern wurden im laufenden Jahr schon 195 Dengue-Fieber-Patienten gemeldet - so viele wie in keinem anderen Bundesland. Nordrhein-Westfalen hat mit 119 Fällen deutlich weniger registriert, Baden-Württemberg liegt mit 114 Fällen auf Platz drei.
In Deutschland ist die Zahl der Patienten zudem stark gestiegen: Bereits jetzt gibt es 22 Prozent mehr Erkrankte am Dengue-Fieber als im gesamten Jahr 2012. Auch in Bayern ist die Zahl um mehr als ein Viertel gestiegen.
Die meisten Erkrankten kommen aus Oberbayern
116 der bayerischen Erkrankten kommen aus Oberbayern, die meisten davon aus der Stadt und dem Landkreis München. Deutlich angestiegen sind auch die Fälle in Unterfranken von 17 auf 25. Alle anderen Regierungsbezirke liegen derzeit in etwa auf dem Vorjahresniveau.
Experten sehen hier nur die Spitze des Eisbergs: "Dengue-Fieber wird sicher viel häufiger eingeschleppt, als die Meldezahlen vermuten lassen. Schätzungen gehen von bis zu 4.000 Fällen pro Jahr in Deutschland aus", so Prof. Dr. med. Hans Dieter Nothdurft. Der Leiter der Reisemedizinischen Beratungsstelle an der Ludwig-Maximilians-Universität München sagt: "Die Zunahme von Dengue-Patienten wird voraussichtlich weiter gehen." Besonders bedenklich seien zudem die Fälle von Dengue-Fieber, die nicht eingeschleppt worden seien - zum Beispiel in Frankreich und Kroatien.
Keine Impfung gegen das Fieber möglich
Bislang gibt es gegen die Erkrankung keine Impfung. Nothdurft rät Fernreisenden in die Tropen daher dazu, mückenabweisende Mittel auch tagsüber aufzutragen. Lange Kleidung, Moskitogitter und -netz sowie eine laufende Klimaanlage würden zusätzlich schützen - und gleich zeitig auch anderen Krankheiten wie Malaria vorbeugen. (AZ)