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Toter bei Flugschau: Piloten aus der Region waren erfahrene Flieger

Toter bei Flugschau

Piloten aus der Region waren erfahrene Flieger

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    Diese beiden Flugzeuge krachten in der Luft zusammen. Einer der Piloten kam ums Leben.
    Diese beiden Flugzeuge krachten in der Luft zusammen. Einer der Piloten kam ums Leben. Foto: dpa

    Warngau Wieder hat es bei einer Flugschau in Bayern ein tödliches Unglück gegeben. Nur zwei Wochen nach dem Unfall mit einer getöteten Zuschauerin nahe Nürnberg starb ein 47 Jahre alter Pilot am Samstag bei einem Formationsflug im oberbayerischen

    Beide Piloten kommen aus unserer Region. Der Mann, der ums Leben kam, stammte aus dem Landkreis Neuburg-Schrobenhausen. Der 43-jährige Pilot, der notlanden konnte, kommt aus dem Landkreis Dillingen. Beide gelten in Fachkreisen als erfahrene, sehr gute Flieger.

    Um 16.51 Uhr stürzte die Maschine vom Typ HF Extra 300 LP ab und fing Feuer. Der Pilot - Ingenieur beim Luftfahrtkonzern EADS in Manching und wohnhaft in Klingsmoos - starb auf der Stelle. Das Flugzeug verfehlte nur knapp den Bahnhof Warngau und Wohnhäuser. Das andere Flugzeug - ebenfalls ein Einsitzer - fing nach Augenzeugenberichten auch Feuer. Der 43-jährige Pilot aus Buttenwiesen konnte notlanden. Er erlitt einen schweren Schock, blieb aber körperlich unverletzt.

    Die Veranstaltung wurde sofort abgebrochen

    Die Veranstaltung, die eigentlich bis Sonntag dauern sollte, wurde sofort abgebrochen. Auch ein Passant wurde leicht verletzt: Der 26 Jahre alte Daniel Erlacher aus Bad Wiessee am Tegernsee war gerade auf dem Weg von der Flugschau nach Hause, als er über sich einen Knall hörte. "Ich habe raufgeschaut und die Maschine ist richtig auf mich zugesteuert. Ich bin nur noch weggerannt", sagte er. Dabei stürzte er und verletzte sich an der Schulter.

    Die Flugzeuge hatten sich in schätzungsweise 400 Metern Höhe berührt. Zuvor war - wie Augenzeugen berichteten - eine Maschine verkehrt herum geflogen, die andere hatte sie umkreist. Als beide wieder in ihre normale Flugposition zurückkehren wollten, sei es zum Zusammenstoß gekommen, sagte Erlacher. Er glaubt, noch gesehen zu haben, wie der Pilot versuchte, die abstürzende Maschine auf ein Feld zu steuern. In unmittelbarer Nähe des Bahnhofes sei sie dann aber wie ein Stein vom Himmel gefallen.

    Die abgestürzte Maschine ist in einer Wiese gelandet, ungefähr 500 Meter vom Flugplatz weg, ebenfalls in der Nähe des Bahnhofes Warngau. Sie verfehlte die Bahngleise der Strecke München-Lenggries nur um wenige Meter und prallte direkt neben dem Bahnsteig und nur etwa zehn Meter von einem Wohnhaus entfernt auf die Erde. Fast hätte das Unglück noch tragischer geendet: Nach Angaben eines Sprechers der Oberlandbahn war unmittelbar vor dem Absturz ein Zug an der Stelle entlanggefahren.

    Die rund 6000 Zuschauer der Flugschau kamen mit dem Schrecken davon. Ein Aufschrei sei durch die Menge gegangen, als die Maschinen zusammenstießen, sagte der 80 Jahre alte Horst Haase aus München, der bis vor ein paar Jahren selbst noch geflogen ist.

    Flugtage hätten beim privaten Motorfliegerclub Warngau eine lange Geschichte, heißt es auf der Internetseite der Veranstaltung. Der Flugtag in diesem Jahr war allerdings die erste Veranstaltung dieser Art seit sechs Jahren. Nach Angaben der Polizei hatte es bereits vor einigen Jahren bei einer Schau in Warngau einen Unfall gegeben. Ein Flugzeug schoss damals über die Landebahn hinaus und raste in ein angrenzendes Waldstück. Es gab Verletzte.

    Vor zwei Wochen war bei einem Formationsflug im mittelfränkischen Lillinghof ein startender Oldtimer außer Kontrolle geraten und in voller Fahrt in die Menschenmenge gerast. Eine 46 Jahre alte Frau aus Lauf geriet in die rotierenden Propeller und starb. Dutzende Menschen wurden bei dem Unglück in der Nähe von Schnaittach verletzt. (dpa, hogs, wwi, clst)

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