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Bad Grönenbach: Tierschutz-Skandal: Allgäuer Landwirt stellt Milchviehbetrieb ein

Bad Grönenbach

Tierschutz-Skandal: Allgäuer Landwirt stellt Milchviehbetrieb ein

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    Drei landwirtschaftliche Großbetriebe in Bad Grönenbach stehen im Verdacht, gegen das Tierschutzgesetz verstoßen zu haben.
    Drei landwirtschaftliche Großbetriebe in Bad Grönenbach stehen im Verdacht, gegen das Tierschutzgesetz verstoßen zu haben. Foto: Hildenbrand, dpa

    Einer der Landwirte, gegen den die Staatsanwaltschaft im Bad Grönenbacher Tierskandal ermittelt, stellt seinen Milchviehbetrieb ein. Das teilte die Frau des Landwirts auf Anfrage unserer Redaktion mit. Komplett mit der Landwirtschaft aufhören werde man aber nicht, sagte die Frau – obwohl sie wisse, dass es entsprechende Gerüchte im Allgäu gebe. Stattdessen wollte man künftig nur noch Mastrinder aufziehen.

    Als Reaktion auf die Vorwürfe habe ihr Mann seinen Tierbestand bereits deutlich reduziert und einen Zweitbetrieb aufgegeben, sagte die Frau. Im Jahr 2019 lebten durchschnittlich fast 600 Tiere auf den drei Hofstellen. Es ist damit der kleinste der drei Betriebe, die wegen Tierschutz-Vorwürfen ins Visier der Ermittler geraten sind.

    Ermittlungen gegen drei Milchviehbetriebe in Bad Grönenbach

    Die Staatsanwaltschaft Memmingen wirft dem Hofbesitzer und zwei weiteren Männern, die auf dem Betrieb arbeiteten, Verstöße gegen das Tierschutzgesetz vor. Die Ermittlungen könnten in etwa sechs Wochen abgeschlossen sein.

    Bei Kontrollen auf einem seiner Höfe waren Veterinärbeamte im August, kurz nachdem die Ermittlungen begonnen hatten, auf kranke Kälber mit Fieber, Maulatmung und Anzeichen für Lungenentzündung oder Durchfall gestoßen. Zum Teil hatten die Kälber keinen Zugang zu Futter und Wasser. Zudem standen „Rinder bis zu den Fesselgelenken in einer Pfütze aus Wasser, Kot und Urin“, geht aus einem Bericht des Bayerischen Umwelt- und Verbraucherministeriums auf Anfrage der Landtags-SPD hervor.

    Das Amtsgericht Memmingen hatte den Tierhalter bereits zwei Mal mit Geldstrafen belegt. Im Mai dieses Jahres wurden die Behörden informiert, dass zahlreiche Tierkadaver auf dem Betriebsgelände lagern sollten. Ins Visier der Ermittler geriet der Hof aber erst, nachdem gegen einen Großbauern aus Bad Grönenbach Ermittlungen aufgenommen worden waren.

    Lesen Sie dazu auch: Allgäuer Tierskandal: So erklärt die Frau des Landwirts die vielen toten Kälber

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