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Tierschicksal als Komödie: Der Bär ist los - Bruno als Filmstar

Tierschicksal als Komödie

Der Bär ist los - Bruno als Filmstar

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    Der Bär ist los - Bruno als Filmstar
    Der Bär ist los - Bruno als Filmstar Foto: nid/top

    München (ddp/dpa) - Das Leben des in Bayern erschossenen Braunbären Bruno bietet die Vorlage für eine Fernsehkomödie, die derzeit vom Bayerischen Rundfunk (BR) und dem Österreichischen Rundfunk (ORF) verfilmt wird. Die Dreharbeiten in Tirol haben bereits begonnen, teilte der BR in

    Das Drehbuch sei von den Umständen um den später "Problembären" genannten Bruno inspiriert. Anders als in der Realität läuft die Geschichte aber auf ein Happy End für den Bären hinaus. Er wird zwar vermeintlich erschossen, doch das Opfer erweist sich offenbar als Bärenattrappe.

    Die Hatz auf Bruno wird verknüpft mit einer Liebesgeschichte zwischen einer Tierschützerin und einem Jäger sowie allerlei politischen Verwicklungen zwischen Österreich und Bayern. Auch zwei finnische Bärenjäger mit Hunden und ein bayerischer Indianer spielen dabei eine Rolle.

    Gedreht wird der Film mit dem Arbeitstitel "Der Bär ist los" am Achensee, wo auch der echte Bruno sich herumtrieb, und bei Innsbruck. Die Rolle des Bären wird von fünf Zirkusbären gespielt. Die Bären im Alter zwischen 22 und 9 Jahren mit Namen Conan, Fabienne, Trapper, Ying und Yang gehören zum Zirkus Paul Busch und sind unter ihrem Trainer Henry Spindler an die Arbeit mit Menschen gewöhnt.

    Außerhalb der Dreharbeiten seien sie in einem eigens mitgebrachten transportablen Gehege mit Badebecken und Auslaufmöglichkeit untergebracht, teilte der BR weiter mit.

    "Ich verlange den Tieren nichts ab, was sie nicht auch in der Natur tun würden", sagte Spindler dem BR in München zu den Dreharbeiten. "Bei mir rennt kein Bär übers Drahtseil." Absolutes Vertrauen zwischen Mensch und Bär sei unerlässlich. "Wir arbeiten ja in der freien Natur ohne Beißkorb und Leine, da müssen die Bären auf mich hören, sonst würden sie ja einfach in den Wald abhauen." Die bisherigen Dreharbeiten sind nach Auffassung des Tiertrainers "sehr gut" gelaufen.

    Die menschlichen Hauptrollen übernehmen Nadeshda Brennicke und Fritz Karl. "Tatort"-Kommissar Harald Krassnitzer spielt einen Zoodirektor, der ein Männchen für seine brünftige Bärin Cilly sucht. Mitte Juni sollen die Dreharbeiten beendet sein. Der Fernsehfilm soll im nächsten Jahr im Ersten Programm gesendet werden.

    Dem echten Bruno blieb das Happy End verwehrt: Am 26. Juni 2006 wurde der aus Norditalien stammende Braunbär nahe dem Spitzingsee (Landkreis Miesbach) erschossen. Der damalige bayerische Umweltminister Werner Schnappauf (CSU) hatte dazu die Genehmigung erteilt, nachdem Bruno zuvor am Alpenrand etliche Schaffe gerissen und Bienenkörbe geplündert hatte. Die Staatsregierung befürchtete deshalb Übergriffe auf Menschen. Inzwischen steht Bruno ausgestopft im Münchner Museum Mensch und Natur in Schloss Nymphenburg.

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