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Tiere: Von wegen nur Corona-Überträger: So ist Fledermäusen zu helfen

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Von wegen nur Corona-Überträger: So ist Fledermäusen zu helfen

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    In Nürnberg gibt es eine Auffangstation, in der diese Mückenfledermaus wieder aufgepäppelt wird.
    In Nürnberg gibt es eine Auffangstation, in der diese Mückenfledermaus wieder aufgepäppelt wird. Foto: Karmann, dpa

    Sie gehören zu den Herrschern der Nacht und verfügen über faszinierende Fähigkeiten: Können sie doch mit ihren Ohren sehen, mit ihren Händen fliegen und rasen mit bis zu 880 Herzschlägen pro Minute durch die Dunkelheit, wie der Landesbund für Vogelschutz (LBV) so schön schreibt. Doch spätestens seit Corona sind Fledermäuse auch in den Verdacht geraten, das Virus mit übertragen zu haben. Höchste Zeit also, sich näher mit den Flugkünstlern zu beschäftigen, wozu es an diesem Wochenende Gelegenheit gibt.

    Fledermausarten in Bayern sind gefährdet

    Denn es findet die 25. Europäische Fledermausnacht, die Batnight, statt – vom 28. bis zum 29. August. Mit Veranstaltungen soll über den Nutzen und die Lebensweise der Luftakrobaten informiert werden. Gerade jetzt im Spätsommer suchen die meisten europäischen Fledermausarten nach geeigneten Winterquartieren. Daher könne man die Tiere an bestimmten Stellen besonders gut beobachten.

    Insgesamt 25 Fledermausarten gibt es nach Angaben des LBV in Bayern. Die meisten von ihnen sind gefährdet, einige sogar vom Aussterben bedroht. Wie viele andere Tiere leiden auch Fledermäuse unter dem Verlust von Lebensräumen. Viele von ihnen brauchen Rückzugsmöglichkeiten in Gebäuden – etwa in Spalten alter Stadtmauern, auf ungenutzten Dachböden, aber auch in Kellern, Scheunen, Kirchtürmen. In Neubauten oder sanierten Gebäuden gibt es weniger Möglichkeiten für sie.

    Pestizide gefährden die Fledermäuse in Bayern

    Auch die industrielle Landwirtschaft und der Einsatz von Pestiziden machen den Tieren zu schaffen, erklären die Naturschützer. Für den Erhalt der nächtlichen Jäger können alle beitragen, die einen Garten oder Balkon haben, indem sie diesen insektenfreundlich und naturnah anlegen.

    Beobachten kann man Fledermäuse auch ganz bequem mittels Webcam: Der LBV gibt so Einblicke in die Kolonie der seltenen Großen Hufeisennase im oberpfälzischen Hohenburg. In der Batnight gibt es aber vielerorts auch geführte Spaziergänge, um mit viel Glück die Tiere live zu erleben.

    Veranstaltungshinweise für die Batnight und mehr Infos finden sich unter www.lbv.de/batnight. Außerdem bietet der LBV ab sofort für alle Fragen rund um Vögel und andere Wildtiere wie Fledermäuse eine kostenlose Beratung am LBV-Naturtelefon: Montag bis Freitag von 9 bis 16 Uhr unter 09174/4775-5000.

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