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Tempokontrollen: Super-Blitzer soll Raser besser erkennen

Tempokontrollen

Super-Blitzer soll Raser besser erkennen

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    Von dieser Schilderbrücke auf der A 99 bei Aschheim aus werden Raser nun mit der neuesten Blitzer-Technik kontrolliert.
    Von dieser Schilderbrücke auf der A 99 bei Aschheim aus werden Raser nun mit der neuesten Blitzer-Technik kontrolliert. Foto: Polizei

    Die Ergebnisse nach einem Jahr Testzeit waren offenbar so gut, dass es für das bayerische Innenministerium keine Frage mehr war: Das neue digitale Geschwindigkeitsmesssystem TraffiStar S 330 der Jenoptik Robot GmbH wird künftig über Bayerns Autobahnen seinen Dienst tun. Es löst alte analoge Geräte ab, deren Bilder im Gegensatz zum digitalen Nachfolger nicht so häufig in der Qualität geliefert wurden, um den Raser eindeutig zu identifizieren.

    Während der Testphase an der A 99 am Münchner Autobahnring bei Aschheim wurden von der Schilderbrücke aus jeden Tag im Schnitt 250 Fahrer geblitzt, die es mit der erlaubten Höchstgeschwindigkeit nicht so genau genommen hatten. Und das, obwohl das Gerät täglich nur zwischen drei und sechs Stunden scharf geschaltet war – zu verschiedenen Tages- und Nachtzeiten. Konservativ gerechnet bedeutet dies, dass pro Jahr rund 100.000 Personen Post bekommen, weil sie zu schnell unterwegs waren.

    Innenminister Hermann will Kontrolldruck auf Autofahrer erhöhen

    Der Kontrolldruck auf Autofahrer müsse erhöht werden, sagte Innenminister Herrmann gestern bei der Vorstellung des Hightech-Geräts. „Überhöhte Geschwindigkeit ist der Killer Nummer eins im Straßenverkehr.“ Ein TraffiStar 330 S kostet dem Innenministerium zufolge 230.000 Euro.

    Nach Aschheim sollen an weiteren acht Schilderbrücken über der A 8 (Seehamer See, Irschenberg, Teisenberg), A 9 (Eching, Garching), A 92 (Nähe Flughafen), A 94 (Feldkirchen) und A  99 (Allacher Spange) die hochgerüsteten elektronischen Augen die Vorgängergeräte ersetzen. Damit nicht genug: Gedacht ist daran, die Super-Blitzer „flächendeckend“ in Bayern einzuführen.

    Neue Blitzer sollen an besonders unfallträchtigen Stellen installiert werden

    Wie viele Geräte bis wann installiert werden sollen, konnte das Innenministerium am Montag auf Nachfrage nicht sagen. Zuerst müssten Gespräche mit den Polizeipräsidien geführt werden, um auszuloten, wo besonders unfallträchtige Stellen seien. Und dann wird Herrmann wohl auch mit Finanzminister Markus Söder übereinkommen müssen, was sich der Freistaat leisten kann und will.

    In einer Variation sind die TraffiStar-Geräte auch in drei Tunneln in und um München installiert (Aubinger Tunnel, Petueltunnel, Richard-Strauss-Tunnel). Der Unterschied besteht darin, dass hier „Schwarzblitztechnik“ verwendet wird. Das bedeutet: Der Autofahrer merkt gar nicht, dass er abgelichtet wird. Er soll, so die Begründung, durch das Auslösen des Blitzes nicht erschreckt werden. Und sollte der Ahnungslose an kontrollierter Stelle immer wieder zu schnell fahren, weil es Wochen dauert, bis erstmals Post von der Polizei kommt, dann wird es richtig teuer.

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