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Tegelberg: Zeuge: Seilbahn-Unglück im Allgäu geschah bei Filmaufnahmen

Tegelberg

Zeuge: Seilbahn-Unglück im Allgäu geschah bei Filmaufnahmen

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    Beim Seilbahn-Unfall am Tegelberg im Allgäu mussten am Freitag und am Samstag rund 50 Menschen mit Hubschrauber aus zwei festsitzenden Gondeln befreit werden.
    Beim Seilbahn-Unfall am Tegelberg im Allgäu mussten am Freitag und am Samstag rund 50 Menschen mit Hubschrauber aus zwei festsitzenden Gondeln befreit werden.

    Am Freitagnachmittag war ein Tandem-Gleitflieger in das Tragseil der Tegelbergbahn bei Schwangau im Allgäu geraten und hatte sich darin aufgehangen. Die Seilbahn schaltete sich daraufhin automatisch ab.

    In den zwei gestoppten Gondeln hingen zunächst 50 Menschen in der Luft fest. Die 30 Betroffenen aus der talseitigen "unteren" Gondel konnten bis zum frühen Freitagabend über Hubschrauber abgeseilt und damit befreit werden. Außerdem wurden mit

    Die 20 Menschen in der bergseitigen Gondel mussten - hundert Meter über dem felsigem Abgrund - 17 Stunden auf ihre Rettung warten und konnten erst am Samstagmorgen mit Hubschraubern befreit werden.

    Die dramatischen Sekunden des Zusammenstoßes zwischen Gleitflieger und Seilbahn wurden von Augenzeuge Manfred Laudahn beobachtet und auf Bildern festgehalten.  Der Roßhauptener veröffentlichte die Fotos auch auf seiner Webseite abschweb.de und berichtete wie er das Unglück erlebte. Er hat gesehen: Das Unglück ereignete sich ganz offensichtlich bei Dreharbeiten zu einem Film.

    Die Kamerafrau flog hinterher

    Er sei mittags am Tegelberg angekommen und habe beobachtet, dass dort ein Kamerateam Filmaufnahmen machte, berichtete Laudahn. "Ein Hamburger-Hafen-mäßig gekleideter Mann soll mit einem der regelmäßigen Tandempiloten mitfliegen, die Kamerafrau mit dem nächsten", schildert er seine Beobachtungen. Auch der Passagier des später verunglückten Gleitschirm-Piloten habe eine

    Das ist die Tegelbergbahn

    Die Tegelbergbahn auf dem Tegelberg bei Schwangau im Landkreis Ostallgäu ist 2146,18 Meter lang.

    Die Seilbahn überwindet auf ihrem Weg eine Höhe von 892,5 Metern.

    Erbaut wurde die Tegelbergbahn Mitte der 60-er Jahre vom Südtiroler Unternehmen Hölzl Seilbahnbau.

    Die Seilbahn verfügt über zwei Kabinen. In jede der beiden Gondeln passen 44 Personen.

    Pro Richtung und Stunde kann die Tegelbergbahn 465 Menschen transportieren.

    "Ich lenke meinen Blick auf das Auslegen des nächsten Schirms. Da kracht es. Ich bin fassungslos. Der Tandem in den Seilen der Tegelbergbahn. Scheint zumindest solide festzuhängen", schreibt Laudeht auf seiner Webseite weiter.

    Die Bahn sei dann stillgestanden, schreibt Laudahn auf seiner Seite weiter. "Die Gondeln hängen auf der Strecke. Bevor da noch Startverbot ausgesprochen wird, starte ich lieber." Er sei dann losgeflogen. Erst bei der Auswertung meiner Fotos habe er gesehen, so Laudahn, "dass der Pilot nach dem Ausdrehen die rechte Bremse nicht in der Hand hat. Mir ist unbegreiflich, wieso er in hundert Meter Flugstrecke bis zu den Seilen das Problem nicht beheben konnte - und sei es mit dem hinteren Tragegurt."

    Ermittlungen zur Unfallursache dauern an

    Warum es tatsächlich zu dem Zusammenstoß kam, wird unabhängig davon derzeit noch ermittelt. Polizeisprecher Christian Owsinski sprach von einer "unerwartete Windböe", die dem "sehr erfahrenen Piloten" zum Verhängnis geworden sei. Dagegen erhob der Geschäftsführer der Tegelbergbahn, Franz Bucher, am Samstagmorgen schwere Vorwürfe gegen den Gleitschirmpiloten. "Der Mann hat grob fahrlässig gehandelt". Ein Überfliegen der Gondelseile sei streng verboten. AZ

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