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Tarifstreit: Bahnstreik trifft das Allgäu besonders hart

Tarifstreit

Bahnstreik trifft das Allgäu besonders hart

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    Ein Lokführer stützt sich auf das Fenster seiner Lok. dpa
    Ein Lokführer stützt sich auf das Fenster seiner Lok. dpa

    Die bundesweiten Bahnstreiks haben gestern auch in Bayern zu Beeinträchtigungen im Bahnverkehr geführt. Heute will die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) ihren Streik nicht fortsetzen. Wann es wieder zu Arbeitsniederlegungen kommt, ließ die

    Viele Pendler hatten sich auf die Ausfälle und Verspätungen gut vorbereitet: Sie nutzten ihr Auto und bildeten Fahrgemeinschaften. Die Faschingsferien haben die Folgen des Streiks zudem etwas abgemildert. In Buchloe beispielsweise waren gestern Morgen nur wenige Fahrgäste anzutreffen. „Im Großen und Ganzen war es ruhig“, sagte Michael Weberschock, Ortsgruppenvorsitzender der Gewerkschaft. Mitgestreikt hätten aber alle Lokführer, die dazu aufgerufen gewesen waren, so Weberschock weiter.

    Laut Christine Hecht, Sprecherin der Vogtlandbahn GmbH, die den Allgäu-Express (Alex) betreibt, sei nur ein Zug des Unternehmens komplett ausgefallen. „Wir waren sehr am Kämpfen, die Züge zu besetzen“, sagte Hecht. Alle verfügbaren Lokführer, die einen Führerschein und Streckenkenntnisse besitzen, seien eingesetzt worden.

    Wie ein Bahnsprecher mitteilte, sei es bei den Zügen der Deutschen Bahn im Allgäu auf der Strecke von Füssen nach Kaufbeuren und von Kempten nach Reutte zu starken Behinderungen gekommen. Auf den anderen Strecken im Allgäu seien nur vereinzelt Züge ausgefallen. Auch von Augsburg in Richtung Ulm seien mehrere Züge nicht gefahren. Der Streik, der von 4 Uhr bis 10 Uhr dauerte, habe die Pendler durch seine lange Dauer härter getroffen als der vorhergegangene Warnstreik, sagte der Sprecher.

    Rund 300 Lokführer haben sich nach Einschätzung des bayerischen GDL-Chefs Uwe Böhm diesmal beteiligt. Diese Zahl sei für bayerische Verhältnisse hoch, da es hier noch viele Beamte ohne Streikrecht gebe. „Für uns ist das ein Erfolg“, sagte Böhm im Gespräch mit unserer Zeitung. Hart traf der Arbeitskampf Pendler, die auf den Zug oder die S-Bahn angewiesen sind. Auch nach dem Ende des sechsstündigen Streiks dauerte es bis in die Nachmittagsstunden, bis die S-Bahnen in den beiden größten bayerischen Städten München und Nürnberg wieder planmäßig fuhren, berichtete die Bahn.

    Münchner Flughafen nur mit einer S-Bahn-Linie zu erreichen

    Bei der S-Bahn in München sind rund zwei Drittel aller Züge ausgefallen. Die Folge: Auf den Außenstrecken gab es nur noch stündliche Verbindungen. Der Münchner Flughafen war nur noch mit der S-Bahn-Linie 8 erreichbar. Auch auf Regionalbahnstrecken in Ober- und Mittelfranken fiel der Verkehr komplett aus. Es fuhren Busse.

    In den Bahnhöfen München, Nürnberg und Augsburg verteilten Bahnmitarbeiter an wartende Reisende Kaffee und Verzehrgutscheine. Fahrgäste, die wegen Zugausfällen ihre Reise nicht antreten konnten, bot die Deutsche Bahn außerdem an, das Fahrgeld zu erstatten. Alternativ konnten Regionalreisende, die von Zugausfällen betroffen waren, auch auf Fernzüge umsteigen. (mit dpa)

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