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TV-Fahndung: Isar-Mord und Fall Maddie bei "Aktenzeichen XY "

TV-Fahndung

Isar-Mord und Fall Maddie bei "Aktenzeichen XY "

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    Noch immer keine Spur vom Messerstecher von der Isar: Die ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY ... ungelöst", die am morgigen Mittwoch ausgestrahlt wird, soll nun weitere Hinweise bringen.
    Noch immer keine Spur vom Messerstecher von der Isar: Die ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY ... ungelöst", die am morgigen Mittwoch ausgestrahlt wird, soll nun weitere Hinweise bringen. Foto: Peter Kneffel/dpa

    Der Mord an einem italienischen Radfahrer am 28. Mai in der Münchner Erhardtstraße ist immer noch nicht aufgeklärt. Gegen 22 Uhr soll ein bislang Unbekannter das Opfer getötet haben. Zuvor hatte er dessen Verlobte angespuckt.

    ZDF-Sendung soll weitere Hinweise bringen

    Die Polizei, die zur Aufklärung des Falles die Sonderkommission Cornelius eingerichtet hat, hofft nun, durch die ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY ungelöst" neue Erkenntnisse zu gewinnen. Durch die Ausstrahlung am Mittwoch sollen mögliche Zeugen auf die Ermittlungen aufmerksam gemacht werden.

    Wie die Polizei mitteilte, gibt es eine Belohnung in Höhe von 10.000 Euro für Hinweise, die zur Klärung der Tat oder zur Ergreifung des Täters führen. Personen, die sich zum Tatzeitpunkt in der Nahe des Tatorts aufgehalten haben, sollen Kontakt zur Polizei aufnehmen. Außerdem sucht die Polizei einen Taxifahrer, der einen Tag nach der Tat in den frühen Morgenstunden einen auffälligen Fahrgast vom Sendlinger Tor in die Nähe des Gärtnerplatzes gefahren haben soll. Auch die Besucher eines Konzerts, das am Tatabend in der nahegelegenen Muffathalle stattgefunden hat, sollen sich melden.

    2700 Männer haben Speichelprobe abgegeben

    Bisher gingen bei der Polizei über 500 Hinweise ein, deren Überprüfung weitgehend abgeschlossen ist. Außerdem haben 2700 Männer eine Speichelprobe abgegeben, die mit DNA-Material vom Tatort abgeglichen wurden - bislang ohne Erfolg.

    Personen, die Hinweise geben können, werden gebeten, sich an die Soko Cornelius unter 089/2910-0 zu wenden.

    Bei der Polizei meldete sich unterdessen ein Zeuge, der die Tat aus einiger Entfernung beobachtet hat. Der Täter soll demnach 1,70 bis 1,80 Meter groß sein und von mittlerer Statur. Am Tatabend soll er einen dunklen Mantel getragen haben.

    Maddies Eltern bei "Aktenzeichen XY"

    Der Isar-Mord ist jedoch nicht der einzige prominente Fall, der in der Sendung am Mittwoch Platz findet. Auch die Eltern der vor sechs Jahren in Portugal verschwundenen Madeleine McCann stehen vor der Kamera. Dafür wird die Sendezeit des Magazins mit Moderator Rudi Cerne von 90 auf 120 Minuten verlängert.

    Kate und Gerry McCann werden von Detective Chief Inspector Andy Redwood von der Metropolitan Police London begleitet. Nach Angaben der Agentur Presse Partner Preiss, die die Sendung im ZDF-Auftrag betreut, reisen sie erst kurz vor der Sendung in München an und verlassen die bayerische Landeshauptstadt früh am nächsten Morgen.

    Die damals dreijährige Madeleine (Maddie) verschwand am 3. Mai 2007 aus einer Clubanlage in Praia da Luz an der portugiesischen Südküste. In der ZDF-Sendung werden unter anderem Phantombilder zweier Männer präsentiert, die sich auf Deutsch unterhielten.

    Der rätselhafte Fall Maddie McCann

    Das mysteriöse Verschwinden des dreijährigen britischen Mädchens Madeleine «Maddie» McCann vor mehr als sechs Jahren in Portugal ist bis heute nicht geklärt.

    3. Mai 2007: Madeleine verschwindet aus einer Luxus-Ferienanlage in Praia da Luz an der portugiesischen Algarve-Küste.

    Die Eltern, ein britisches Ärzte-Paar, waren in der Nähe der Ferienanlage beim Abendessen. Ihre drei Kinder ließen sie schlafend zurück.

    7. Mai: Im britischen Fernsehen fleht Madeleines Mutter mögliche Entführer an, das Kind freizulassen. Die Eltern wenden sich mit einer Medienkampagne an die Öffentlichkeit.

    Fotos der blonden Maddie gehen um die Welt. Kurz darauf ruft Fußballer David Beckham zur Hilfe auf. Prominente setzen vier Millionen Euro als Belohnung für Hinweise aus.

    15. Mai: Die Polizei verdächtigt einen Briten. Er bestreitet die Vorwürfe.

    5. August: Leichenspürhunde sollen Spuren entdeckt haben, die darauf hindeuten, dass Madeleine im Hotelzimmer gestorben ist. Die Spuren stammen aber wahrscheinlich nicht von dem Mädchen.

    Dennoch gehen die Ermittler davon aus, dass Madeleine in der Wohnung umgekommen ist. Die Fahnder konzentrieren sich auf die Eltern und deren Bekannte.

    6. September: Beide Eltern gelten nun offiziell als Verdächtige. Medien zufolge geht die Polizei davon aus, dass es ein «Unglücksfall» war und sie die Leiche verborgen haben.

    Juli 2008: Die portugiesische Polizei stellt die Ermittlungen ohne Ergebnis ein. Für ein Verbrechen gebe es keine Beweise. Der Fall sei aber noch nicht zu den Akten gelegt.

    Januar 2009: Ein Team ehemaliger Fahnder von Scotland Yard hat sich im Auftrag der Eltern auf die Suche nach Madeleine gemacht. Finanziert wird die Aktion von einem wohlhabenden Geschäftsmann.

    Mai 2009: Zwei Jahre nach Maddies Verschwinden flehen ihre Eltern mögliche Entführer um die Freilassung ihre Tochter an. Sie nutzen dazu ein Gespräch mit der US-Talkshow-Queen Oprah Winfrey, das Millionen Zuschauer sehen.

    März 2010: Die Eltern fordern Einsicht in Ermittlungs-Unterlagen, die die portugiesische Polizei ihnen bisher vorenthalten haben soll.

    März 2011: Madeleines Eltern protestieren vergeblich gegen den Verkauf eines Buches, das der portugiesische Ex-Chefermittler Gonçalo Amaral über den Fall geschrieben hat.

    Er vertritt im Kern die These, dass das Kind im Jahr 2007 bereits im Urlaubshotel der Familie in Portugal gestorben ist und nicht entführt wurde. Die Eltern hätten etwas mit dem Verschwinden zu tun gehabt.

    Mai 2011: Die Mutter Kate McCann veröffentlicht ein Buch mit ihrer Version der Geschichte.

    In den Memoiren beschreibt sie unter anderem ihre Qualen und Zerrissenheit nach dem Verschwinden ihrer Tochter, die sie an den Rand des Zusammenbruchs gebracht habe. Nach außen sei sie aber immer gefasst aufgetreten.

    Mitte Mai 2011 kündigt die britische Polizei an, den Fall erneut zu untersuchen. Die Ermittlungsakten würden erneut überprüft, kündigt Premierminister David Cameron an.

    April 2012: Die britische Polizei erklärt, dass Maddie möglicherweise noch am Leben ist. Es gebe Anhaltspunkte für Ermittlungslücken.

    Juli 2013: Scotland Yard gibt nicht auf: Bei weiteren Untersuchungen will die Polizei 38 «Personen von Interesse» überprüfen.

    Oktober 2013: Die Polizei geht nochmals in eine Ermittlungsoffensive. Die Beamten wollen anhand von Telefondaten alle Personen identifizieren, die sich zum Zeitpunkt des Verschwindens Maddies aus der Ferienanlage in dem Ort befunden haben.

    "Sechs Jahre lang haben wir nicht aufgegeben, weltweit nach unserer Tochter zu suchen", sagten die McCanns dem ZDF. "Jetzt gibt es neue Informationen, neue Hoffnung. Wir freuen uns sehr, dass uns "Aktenzeichen XY" die Gelegenheit gibt, den deutschen Zuschauern die neuen Ermittlungsansätze zeigen zu dürfen. Vielleicht können Sie uns helfen, Madeleine doch noch zu finden." AZ, dpa

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