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Studie vorgestellt: Mehr Strom aus Wasserkraft

Studie vorgestellt

Mehr Strom aus Wasserkraft

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    Wasserkraft
    Wasserkraft

    Augsburg - Der Lech gleicht einer Kette von Stauseen. Nur südlich von

    Eon und die Bayerischen Elektrizitätswerke (BEW) sind die größten Wasserkrafterzeuger in Bayern. 2006 vereinbarten sie mit der Bayerischen Staatsregierung, Steigerungsmöglichkeiten bei der Stromerzeugung aus

    In unserer Region wurden Iller, Donau, Lech und Wertach unter die Lupe genommen. An allen Flüssen - bis auf den Lech zwischen Augsburg und Roßhaupten (Ostallgäu) - ist die BEW der Betreiber an den großen Kraftwerken. Vier neue Standorte wären nach der Studie denkbar, sagt Geschäftsführer Dr. Frank Pöhler.

    Nur ein Kraftwerk sei derzeit aber realistisch: Im Illertisser Ortsteil Au sollen am Ende des UIAG-Kanals in eine vorhandene Stauhaltung zwei Turbinen zur Stromerzeugung eingebaut werden. Der Antrag ist gestellt. Mit dem Strom könnten 1000 Haushalte versorgt werden. "Illergries" nördlich von Kempten, "Thalhofen" an der Wertach bei Marktoberdorf und "Lechsend" an der Donau bei Marxheim (Kreis

    Forschungsprojekt an der Donau

    In "Lechsend" zwischen Donauwörth und der Lechmündung ist ein Forschungsprojekt geplant. Hier könnte ein Polder als Rückhaltebecken angelegt werden. Bei Hochwasser im Lech würde die Donau so entlastet. Wird ein Becken gebaut, sollte nach Ansicht Pöhlers ein Kraftwerk integriert werden. Über den ökologischen Ausgleich wäre zu reden. Heute, so sagt Pöhler, könne ein Kraftwerk ganz anders konzipiert werden.

    Für die Studie wurde auch eine Effizienzsteigerung durch die Modernisierung bestehender Anlagen untersucht. Hier gebe es wenig Potenzial, sagt Pöhler. An der oberen Donau fließe nur an 40 Tagen mehr Wasser, als die Turbinen verarbeiten können. An einem Wertachkraftwerk in Schwabmünchen hat es geklappt: Dort werden jetzt nach einer technischen Modernisierung, die äußerlich nicht sichtbar war, sieben Prozent mehr Energie erzeugt.

    Zurück zum Lech: Außer dem geplanten Kraftwerk in Augsburg nennt Eon in der Studie zwei weitere potenzielle Standorte für neue Anlagen, die an bestehenden Querbauwerken gebaut werden könnten: Kissing/Siebenbrunn und das Karolinenwehr in Landsberg. Hier gibt es aber keine Pläne, sagt Pressesprecher Christian Orschler.

    Die Wasserkraft-Unternehmen stehen vor einer neuen Herausforderung. Die Umsetzung der europäischen Wasserrahmenrichtlinie fordert die Durchgängigkeit der Fließgewässer für Fische und andere Lebewesen. Fischpässe bedeuten aber einen Wasserverlust am Kraftwerk, stellt BEW-Geschäftsführer Pöhler fest. Und das kostet Geld. Es könnten bis zu 50 000 Euro im Jahr sein. "Wir verweigern uns nicht." Über die Kosten müsse aber mit dem Staat diskutiert werden.

    Die Lösung könnte so lauten: Durchgängigkeit ja und ein bisschen mehr Stromerzeugung als Kompensation - zum Beispiel an Tagen, an denen das Wasser heute ungenutzt übers Wehr fließt.

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