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Studie: Das sind die Essgewohnheiten der Bayern

Studie

Das sind die Essgewohnheiten der Bayern

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    "Hausmannskost kommt in Bayern zurück": Christina Tachezy. Ihr Arbeitgeber "Booktable" hat in einer repräsentativen Studie die Essgewohnheiten der Bayern erfasst.
    "Hausmannskost kommt in Bayern zurück": Christina Tachezy. Ihr Arbeitgeber "Booktable" hat in einer repräsentativen Studie die Essgewohnheiten der Bayern erfasst. Foto: Marc Müller, dpa

    Im Rest der Bundesrepublik sind die Bayern als ewige Biertrinker verschrien. Doch wenn die Bürger im Freistaat ein Restaurant besuchen, bestellen sie zu ihrem Essen nicht in erster Linie Bier – sondern noch häufiger eine Saftschorle. Das ist eine Erkenntnis, welche die Marktforscher von TNS Emnid aus der aktuellen Studie „Das isst Deutschland“ gezogen haben.

    Für die repräsentative Untersuchung, die vom Portal Bookatable.de in Auftrag gegeben wurde, haben die Forscher über 1000 Teilnehmer befragt, wie oft sie essen gehen, was sie am liebsten bestellen und wie viel sie dafür zu zahlen bereit sind. Wir haben die wichtigsten Ergebnisse zusammengefasst:

    Der Bayer schaut aufs Geld

    Essen gehen liegt nach wie vor im Trend. 37 Prozent der Bürger im Freistaat gehen ein bis zweimal pro Monat essen, 16 Prozent sogar jede Woche. Damit liegen die Bayern im Schnitt. Insgesamt sind sie jedoch sparsamer als der durchschnittliche Bundesbürger. So geben 38 Prozent der befragten Bayern nicht mehr als 15 Euro im Restaurant aus, deutschlandweit gilt das nur für 28 Prozent.

    Dem Großteil der Bayern (42 Prozent) ist ein Restaurantbesuch zwischen 16 und 25 Euro wert, bundesweit gilt das für 50 Prozent. Beim Verein zum Erhalt der bayerischen Wirtshauskultur sieht man die Befragung mit gemischten Gefühlen. Darüber, wie viel in Bayern tatsächlich konsumiert wird, sage die Studie wenig aus, betont Sprecher Bodo Meinsen. „Bayern ist ein Touristikland. Daher geben die Menschen dort deutlich mehr aus.“

    Apfelschorle statt Bier

    Wenn es darum geht, welches Getränk die Menschen im Freistaat wählen, kommt die Studie zu teilweise überraschenden Ergebnissen: Zwar bestellen immerhin 54 Prozent ein Helles, ein Weißbier oder ein Pils zum Essen – das sind vier Prozent mehr als im Bundesdurchschnitt. Die Biertrinker Nummer eins sind die Bayern damit aber nicht, dieser Platz geht an die Thüringer und Sachsen.

    Am liebsten trinken die Restaurantbesucher im Freistaat Apfelschorle (55 Prozent), bundesweit ist Sprudelwasser das meistgeorderte Getränk. Nicht so gefragt sind im Freistaat dagegen Schaumweine wie Sekt oder Prosecco, die von sieben Prozent der Gäste bestellt werden.

    Schweinsbraten statt Sushi

    „Die Esskultur ist regional verschieden. Das ist ein ganz zentrales Ergebnis unserer Studie. Die Bayern essen anders als die Berliner, die wiederum anders bestellen als die Sachsen“, sagt Christina Tachezy, Marketingleiterin bei Bookatable. Wie überall in Deutschland schätzen auch die Bayern die gutbürgerliche, heimische Küche. Schweinsbraten ist beliebter als Pizza, Schnitzel angesagter als Sushi.

    Der Studie zufolge essen 83 Prozent am liebsten deutsch. Auf den Plätzen zwei und drei folgen italienische und asiatische Gerichte. Geringe Akzeptanz im Vergleich zum bundesweiten Schnitt haben dagegen türkische Gerichte, die im Freistaat nur von 15 Prozent der Studienteilnehmer bevorzugt werden – bundesweit mögen diese immerhin nahezu ein Viertel der Menschen (24 Prozent).

    Experte Tachezy überrascht dieses Ergebnis nicht: „Der Trend geht zurück zur Tradition. Die konservativen Werte kommen zurück und damit auch die Hausmannskost.“ Interessant: Auch die 14- bis 29-Jährigen bevorzugen die heimische Küche. 75 Prozent bestellen Schnitzel, Kasseler oder Schweinebraten, wenn sie auswärts essen gehen. Auch an diesem Ergebnis meldet der Verein zum Erhalt der bayerischen Wirtshauskultur Zweifel an. Für Meinsen spricht allein die gastronomische Struktur in den Städten dagegen, wo sich italienisches an asiatisches Restaurant reihe und griechisches an türkisches.

    Essen ist Familiensache

    Bundesweit gilt: Am liebsten essen die Befragten mit der Familie. Das geben 84 Prozent an, in Bayern sagen das drei Prozent mehr. Auch mit Freunden (86 Prozent) und dem eigenen Partner (78 Prozent) gehen die Menschen im Freistaat gern ins Restaurant. Die Rechnung ist dabei in erster Linie Männersache – zumindest, wenn es sich um ein Rendezvous handelt.

    Nur ein Drittel der Bayern ist der Meinung, dass jeder selbst zahlen sollte. 64 Prozent sprechen sich dafür aus, die Rechnung am besten dem Mann zu überlassen.

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