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Streit in CSU: Horst Seehofer: "Der Erwin Huber wollte mich nie"

Streit in CSU

Horst Seehofer: "Der Erwin Huber wollte mich nie"

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    Horst Seehofer muss die Wahlschlappe der CSU bei der Europawahl aufarbeiten. Von Erwin Huber wird er derzeit scharf kritisiert.
    Horst Seehofer muss die Wahlschlappe der CSU bei der Europawahl aufarbeiten. Von Erwin Huber wird er derzeit scharf kritisiert. Foto: Peter Kneffel, dpa

    Spannungen in der CSU nach der Wahlniederlage bei der Europawahl: Erwin Huber, früherer

    In einem am Sonntag veröffentlichten Interview mit dem Spiegel sagte Erwin Huber: "Die CSU muss die Weichen stellen für die Zeit nach Seehofer."Spätestens zur Bundestagswahl 2017 müsse die neue Mannschaft stehen.

    Erwin Huber: "Zeit der einsamen Ansagen vorbei"

    Der Parteichef habe die Übergangsphase zu gestalten, "aber nicht allein nach seiner persönlichen Lebensplanung", sagte Huber. Die Zeit der einsamen Ansagen sei vorbei. Der frühere CSU-Chef plädierte zudem dafür, sich bei der Suche nach einem Nachfolger nicht "auf die von Seehofer installierten Kronprinzen" zu beschränken. "Die Nachfolgefrage geht uns alle in der Partei an", sagte Huber.

    Horst Seehofer indess reagierte gelassen. Seehofer will ungeachtet der Kritik seines Vorgängers an seinem Fahrplan festhalten. Die Kritik Hubers komme für ihn "erwartungsgemäß", davon lasse er sich nicht aus der Ruhe bringen, sagte der CSU-Chef der "Süddeutschen Zeitung" (Montagsausgabe). Er werde sich nicht unter Druck setzen lassen, seine Nachfolge früher als von ihm beabsichtigt zu regeln. "Der Erwin Huber wollte mich nie", sagte Seehofer.

    Er bleibe dabei, "auf absehbare Zeit zur Nachfolge-Diskussion nichts mehr zu sagen", erklärte Seehofer. Er sehe keinen Anlass, durch die Äußerungen Hubers an seinem Fahrplan etwas zu ändern.

    Huber kritisiert Europawahlkampf der CSU

    Huber kritisierte auch den Europawahlkampf der CSU scharf. "Die Leute wussten nicht: Ist die CSU für Europa oder dagegen?", sagte Huber. Der Spagat sei zu groß gewesen. So hätten einige das Spiel der eurokritischen AfD betrieben, die EU und den Euro bekämpft oder herabgesetzt.

    Das Wahlergebnis spiegele auch die Irritationen mit der CSU-Europapolitik der vergangenen Jahre wider, zeigte sich der frühere Parteichef überzeugt. So habe die CSU am Ende im Bundestag den Kurs von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) bei der Euro-Rettung mitgetragen. "Das war im Ergebnis richtig, aber die Krawallrhetorik bis vor der Wahl passte nicht dazu", kritisierte Huber.

    Die CSU war bei der Wahl zum Europaparlament in Bayern von 48,1 Prozent im Jahr 2009 auf 40,5 Prozent abgerutscht. Es war ihr schlechtestes landesweites Ergebnis seit 60 Jahren. afp/AZ

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