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Sterbebegleitung: Bayern baut Hospiz- und Palliativversorgung aus

Sterbebegleitung

Bayern baut Hospiz- und Palliativversorgung aus

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    Der Freistaat zeichnet herausragendes Engagement von ehrenamtlich Tätigen sowie besondere Projekte in der Hospizbewegung mit dem Bayerischen Hospizpreis aus.
    Der Freistaat zeichnet herausragendes Engagement von ehrenamtlich Tätigen sowie besondere Projekte in der Hospizbewegung mit dem Bayerischen Hospizpreis aus. Foto: Sebastian Kahnert, dpa (Symbolbild)

    Zur besseren Betreuung Sterbender will der Freistaat die Zahl stationärer Hospizplätze von aktuell 215 auf 280 erhöhen. Allein in den nächsten drei Jahren sollen nach Angaben des Gesundheitsministeriums in München mindestens 40 entstehen.

    Kinder- und Jugendhospiz in Bad Grönenbach wird erweitert

    So werde in Bernau am Chiemsee ein stationäres Hospiz mit zehn Plätzen gebaut. In einem Hospiz in Kempten steigt die Zahl mit einem Neubau um vier auf zwölf Plätze. In Bamberg soll ein weiteres Kinder- und Jugendhospiz-Zentrum mit zwölf stationären und vier teilstationären Plätzen entstehen.

    Und das Kinder- und Jugendhospiz St. Nikolaus in Bad Grönenbach im Landkreis Unterallgäu wird um einen Neubau mit Therapie-, Werk- und Mehrzweckräumen erweitert.

    "Es ist wichtig, die Versorgung von schwerstkranken und sterbenden Menschen weiter zu verbessern", sagte Ministerin Melanie Huml (CSU) anlässlich der Montag beginnenden Bayerischen Hospiz- und Palliativwoche. Hospizarbeit sei gelebte Mitmenschlichkeit.

    Was bedeutet Palliativ-Versorgung?

    Was macht die Palliativmedizin? Im Vordergrund steht das Verhindern oder Verringern von Schmerzen und Depressionen.

    Palliativmedizin wird dann eingesetzt, wenn bei einer weit fortgeschrittenen Krankheit im Gegensatz zu einer sogenannten kurativen Behandlung keine Chance mehr auf Heilung besteht und die Lebenserwartung begrenzt ist. Es geht um die Verbesserung der Lebensqualität und nicht um die Verlängerung der Lebenszeit.

    Was ist der Unterschied zwischen ambulant und stationär? Immer mehr Krankenhäuser entdecken die Palliativ-Medizin als Geschäftsfeld für sich und betreiben eigene Stationen.

    Beim Gegenmodell bilden Hausärzte und Palliativmediziner zusammen mit anderen Experten wie zum Beispiel in Hospizen ein ambulantes Netzwerk. Dabei können die Patienten entweder Zuhause oder im gewünschten Umfeld wie in einem Hospiz bis zum Tod betreut werden.

    Die Experten der Bertelsmann-Stiftung fordern Behandlungen nach dem Grundsatz: «Ambulant vor stationär und allgemein vor spezialisiert».

    Warum gibt es zum Thema Palliativ-Versorgung noch so viele Fragen und Unsicherheiten? Die Palliativ-Medizin ist eine junge Fachrichtung. Erst seit 2004 wird sie an immer mehr medizinischen Fakultäten ein verpflichtendes Lehr- und Prüfungsfach.

    Einen Lehrplan gibt es seit 1997. Die Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin hat sich 1994 gegründet. Seit 2007 ist im Sozialgesetzbuch (SGB) ein gesetzlicher Anspruch auf spezialisierte ambulante Palliativversorgung verankert. (Carsten Linnhoff, dpa)

    Melanie Huml verleiht am 8. Oktober den Bayerischen Hospizpreis

    "Die Menschen sollen wissen, dass sie am Ende ihres Lebens nicht allein gelassen werden", erklärte Huml laut Mitteilung vom Donnerstag. Für Dienstagabend (8. Oktober, 18 Uhr) hat Huml zu einem Staatsempfang in der Münchner Residenz geladen anlässlich des 20-jährigen Bestehens der Bayerischen Stiftung Hospiz.

    Dabei will sie auch den Bayerischen Hospizpreis der Stiftung verleihen, mit dem herausragendes Engagement von ehrenamtlich Tätigen sowie besondere Projekte in der Hospizbewegung ausgezeichnet werden. (dpa/lby)

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