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Starker Zustrom: Bayerns Asylbewerberheime sind überfüllt

Starker Zustrom

Bayerns Asylbewerberheime sind überfüllt

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    Der Zustrom an Flüchtlingen aus Krisenstaaten nahm 2011 deutlich zu, so dass Bayerns Asylheime überfüllt sind.
    Der Zustrom an Flüchtlingen aus Krisenstaaten nahm 2011 deutlich zu, so dass Bayerns Asylheime überfüllt sind. Foto: DPA

    In Bayern landen wieder deutlich mehr Asylbewerber als in den vergangenen Jahren. Die Folge: Die gut 11000 Aufnahmestellen im Freistaat sind inzwischen überfüllt. „Wir haben gewaltige Zahlen und mussten den Zugang im Erstaufnahmelager in München sogar schon kurzzeitig stoppen“, sagte Heinrich Schuster, Sprecher der Regierung von Oberbayern. Bereits in einer zweiten Welle verteile man die Neuankömmlinge derzeit auf die Landkreise.

    Doch auch dort gibt es dem Vernehmen nach Probleme mit Unterkünften. Laut Schuster „platzen sie aus allen Nähten“. In den oberbayerischen Gemeinschaftslagern lebten 2450 Menschen. Dazu kämen knapp 200 Asylbewerber in der „dezentralen Unterbringung“ durch Landratsämter und Städte.

    Intensive Suche

    Birgit Linke, Sprecherin der Regierung von Schwaben, bestätigte: „Auch wir befinden uns intensiv auf der Suche.“ In Edelstetten (Landkreis Günzburg), in Augsburg und in Immenstadt (Landkreis Oberallgäu) würden bereits neue Gebäude zur Verfügung stehen. Derzeit befänden sich gut 1600 Asylbewerber in

    Um die Situation zu entschärfen, verspricht Bayerns Arbeits- und Sozialministerin Brigitte Haderthauer zu handeln. Unserer Zeitung sagte sie, der Freistaat werde 2012 rund 500 neue Plätze schaffen. Zudem sollten noch mehr Asylbewerber auch in Privathaushalten unterkommen. Bereits jetzt lebe die Hälfte der abgelehnten Asylbewerber in privaten Wohnungen.

    Steigende Zahlen

    Der bayerische Asyltrend entspricht den bundesweiten Verhältnissen. Auch das Bundesinnenministerium meldete steigende Zahlen. Im Jahr 2011 hätten 45741 Menschen einen Asylantrag (Erstantrag) gestellt, etwa elf Prozent mehr als 2010. Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich: „Zum vierten Mal in Folge ist in Deutschland ein Anstieg der jährlichen Asylbewerberzahlen zu verzeichnen.

    In der Münchener Erstaufnahme sind derzeit auch 130 Jugendliche aus Afghanistan untergebracht. Zuletzt kam es dabei zu einem zweiwöchigen Hungerstreik. Die jungen Männer protestierten gegen die ihrer Ansicht nach menschenunwürdige Unterbringung in der Bayernkaserne. „Viele Leute bekommen hier psychische Probleme, die unerträgliche Situation wird aber nicht geändert“, klagte ein Sprecher des Bayerischen Flüchtlingsrats. Sozialministerin Haderthauer versprach, die Betroffenen schnellstmöglich auf Jugendeinrichtungen im Freistaat verteilen zu lassen.

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