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Staatsanwaltschaft ermittelt: Pfarrer soll Kirchen-Kollekte veruntreut haben

Staatsanwaltschaft ermittelt

Pfarrer soll Kirchen-Kollekte veruntreut haben

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    Pfarrer
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    Ein ehemaliger Töginger Pfarrer steht unter dem Verdacht Spendengelder der Gemeindemitglieder veruntreut zu haben. Insgesamt 40.000 Euro soll er aus der Kirchen-Kollekte genommen haben.

    Der Pfarrer wurde manchem Fernsehzuschauer bekannt als er im Jahr 2002 bei der TV-Show "Wer wird Millionär" 125.000 Euro gewann. In der Sendung versprach der Geistliche dem Moderator Günther Jauch das Geld seiner Kirchengemeinde zu spenden. Doch dieses Geld ist offenbar bei der Gemeinde nie angekommen. "Wir finden es nicht lustig, wenn ein öffentliches Versprechen nicht eingehalten wird", sagt dazu Bernhard Kellner, Sprecher des Bistums München. Aufgrund einer anonymen Strafanzeige wird nun die Staatsanwaltschaft Traunstein im Fall der verschwundenen 40.000 Euro aktiv. "Wir prüfen in einem Vorermittlungsverfahren, ob eine strafbare Untreue vorliegt", sagt Oberstaatsanwalt Günther Hammerdinger. Denn nicht jede Ungereimtheit sei zwangsläufig strafbar. Ob ein Anfangsverdacht vorliegt und somit weiter ermittelt wird, entscheidet sich im Laufe der nächsten Wochen, so der Oberstaatsanwalt.

    Zu einer persönlichen Stellungnahme unserer Zeitunggegenüber war der Geistliche am Mittwoch nicht bereit. "Offenbar hat erdas Geld einem in Not geratenen Freund oder Verwandten gegeben", sagtBernhard Kellner, Sprecher des Bistums München. Es gebe keinen Anhaltspunkt, dass sich der Geistlichepersönlich bereichert habe.

    Es war im Juli 2008 als das Bistum München auf Unregelmäßigkeiten in der Buchführung aufmerksam gemacht wurde. "Wir haben noch im selben Monat den Pfarrer von der Vermögensverwaltung entpflichtet", sagt Kellner. Im September habe man dann einen Tilgungsplan zusammen mit dem Geistlichen vereinbart. "Er hat schon 16.000 Euro zurück bezahlt, den Rest wird er im kommenden Jahr erstatten", so Kellner. Er hege keinen Zweifel, dass der einstige Pfarrer das Geld zurückbezahle. Aber er betont: "Dieses Verhalten ist nicht zu entschuldigen. Es ist nicht hinzunehmen, wenn so mit Spendengelder verfahren wird. So ein Verhalten schadet uns".

    (Anna Feßler)

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