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Augsburg: Staatsanwaltschaft erhebt erneut Anklage gegen Laborarzt Schottdorf

Augsburg

Staatsanwaltschaft erhebt erneut Anklage gegen Laborarzt Schottdorf

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    Bernd Schottdorf steht seit Jahrzehnten im Visier der Justiz.
    Bernd Schottdorf steht seit Jahrzehnten im Visier der Justiz. Foto: Ulrich Wagner (Archiv)

    Die Augsburger Staatsanwaltschaft hat zum wiederholten Mal Anklage gegen den Laborunternehmer Bernd Schottdorf erhoben. Zuvor hatte unsere Zeitung exklusiv über dieses Vorhaben berichtet.

    Schottdorf wird vorgeworfen, Sozialabgaben in Höhe von rund 14 Millionen Euro hinterzogen zu haben. Die Anklage führt 5600 Fälle auf. Schottdorf soll mehrere hundert Kurierfahrer als Scheinselbstständige beschäftigt haben. Das werten die Ankläger als Schwarzarbeit. Die Vorwürfe reichen bis ins Jahr 1996 zurück.

    Bernd Schottdorf, 78, ist inzwischen aus dem Unternehmen ausgeschieden. Auch Schottdorfs geschiedene Ehefrau ist angeklagt. Die 64-Jährige ist Geschäftsführerin des Großlabors.

    Bernd Schottdorf seit Jahrzehnten im Visier der Justiz

    Die Anklage betrifft vor allem die Schottdorf-Firma Syscomp, die den Fahrdienst betreibt. Die Kuriere fahren Laborproben, Untersuchungsmaterial und Befunde zwischen Labor und Arztpraxen sowie Krankenhäusern hin und her. Syscomp selbst wirbt auf der Internet-Seite damit, dass täglich etwa 10.000 Praxen und medizinische Einrichtungen angefahren würden. Dafür bestehe ein „Netzwerk aus 450 Abholtouren“ im gesamten Bundesgebiet. Anfang 2015 hatte es eine bundesweite Razzia gegeben, bei der 142 Büros und Wohnungen von Schottdorf und seinen Fahrern durchsucht wurden. Die Ermittler beschlagnahmten seinerzeit umfangreiches Beweismaterial. Die Auswertung dauerte drei Jahre. Ausgangspunkt der Ermittlungsverfahrens war die Verdachtsmeldung eines oberbayerischen Gewerbeamtes.

    Bernd Schottdorf steht seit Jahrzehnten im Visier der Justiz. Immer wieder geht es um den Verdacht des Abrechnungsbetrugs im ganz großen Stil. Doch verurteilt wurde Schottdorf deshalb nie. Zuletzt sprach das Landgericht Augsburg im Jahr 2016 ihn und seine Ex-Frau vom Vorwurf des Abrechnungsbetrugs in Millionenhöhe frei.

    Termine zur Hauptverhandlung wurden laut Mitteilung der Staatsanwaltschaft noch nicht bestimmt. (AZ)

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