Nennen wir ihn Leon. Leon ist fünf und er liebt es, sich als Cowboy zu verkleiden. Er schlüpft in seine Lederweste, zieht seinen Hut auf und lädt seinen Spielzeug-Colt mit Platzpatronen. Dann geht er auf Indianer-Jagd…
Aber nicht in seinem Kindergarten. Denn dort ist jetzt wie in so vielen Kitas das Mitbringen von Spielzeugwaffen im Fasching verboten. Wenn Waffen schon in den Medien allgegenwärtig sind, soll wenigstens die Kinderbetreuungsstätte eine waffenfreie Zone sein, lautet ein gängiges Argument. Star-Wars-Bösewicht Darth Vader ohne Laserschwert? Robin Hood ohne Pfeil und Bogen? Das finden nicht nur viele Eltern übertrieben.
Verbotene Pistolen und Schwerter? Das sagt der Pädagoge dazu
Erziehungsexperten empfehlen: keine Panik. Das Herumballern könne nicht gleichgesetzt werden mit Aggression. Typisches Erwachsenendenken. Niemand werde zum Amokläufer, nur weil er als Bub das Schwert schwingt, sagt der Diplompädagoge Günther Gugel, früher Chef des Instituts für Friedenspädagogik in Tübingen.
Den Jungs – und vor allem von denen reden wir hier, denn Mädchen interessieren sich im Allgemeinen nicht so fürs Totschießen – gehe es weniger um die Waffen selbst, sondern um Machtspiele und das Dabeisein in der Gruppe. Es sind einfach erste Männlichkeitsrituale. Wer das Waffenspiel verbiete, so Gugel weiter, riskiere, dass sein Kind sich ungerecht behandelt und ausgegrenzt fühlt.
Anders liegt der Fall, wenn Cowboy Leon dem Indianer seinen Colt über den Schädel zieht. Dann, sagt der Pädagoge, sei aber auch nicht die Waffe schuld. Dann habe das Kind vielmehr ein grundsätzliches Problem, Konflikte zu lösen.
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