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Corona-Impfung: Sonderimpfaktion mit AstraZeneca: Hunderttausende wollen Termin ergattern

Corona-Impfung

Sonderimpfaktion mit AstraZeneca: Hunderttausende wollen Termin ergattern

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    Einige Kommunen in Bayern bieten kurzfristig Sonderimpfaktionen mit AstraZeneca an.
    Einige Kommunen in Bayern bieten kurzfristig Sonderimpfaktionen mit AstraZeneca an. Foto: Alexander Kaya

    Angesichts der steigenden Infektionszahlen mit dem Coronavirus wird bei vielen Menschen in Bayern die Sehnsucht nach einer Impfung von Tag zu Tag größer. Mancherorts kann dieser Wunsch nun kurzfristig erfüllt werden. Denn einige Kommunen in Bayern organisieren bis 18. April sogenannte Sonderimpfaktionen. Dabei werden Bürgerinnen und Bürgern ab 60 Jahren bis zum Ende dieser Woche zusätzliche Termine mit dem Impfstoff des Herstellers AstraZeneca angeboten. Hintergrund ist, dass ab 19. April AstraZeneca in Hausarztpraxen verwendet wird. In den Impfzentren sind dann keine Erstimpfungen mehr mit diesem Präparat möglich.

    Wo gibt es Bayern überall Sonderimpfaktionen mit AstraZeneca?

    In ganz Bayern wird es zum Wochenende hin nun solche Sonderimpfaktionen geben – etwa in den Landkreisen Kronach, Neumarkt in der Oberpfalz, Bayreuth, Berchtesgadener Land, Main-Spessart, in Ingolstadt, im Landkreis Landsberg sowie im Landkreis Augsburg. Die Nachfrage ist enorm.

    Am Landratsamt Augsburg beispielsweise wollten sich derart viele Menschen für einen Impftermin anmelden, dass wegen der vielen Anrufe eine Viertelstunde die Telefonanlage ausgefallen sei, wie ein Sprecher erklärte. 3500 Impftermine wurden angeboten. Bei der Hotline des Landratsamtes seien am Tag des Registrierungsstarts mehr als 225.000 Anrufe eingegangen, davon rund 155.000 in der ersten Stunde. Viele Bürgerinnen und Bürger versuchten es über Stunden und hunderte Male, um in der Telefonleitung durchzukommen. Bis zum Abend seien 3200 der verfügbaren Termine vergeben gewesen, nach dem Prinzip: Wer durchkommt, der hat Glück gehabt. Die Nachfrage habe gezeigt, „dass das Vertrauen in das Vakzin von AstraZeneca berechtigterweise weiterhin sehr hoch ist“, sagt Landrat Martin Sailer (CSU). Doch auch der Frust der Bürger, die leer ausgingen, war groß. Einige kritisierten gegenüber unserer Redaktion die Organisation der Sonderimpfaktion nach dem Prinzip „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst“ als „Frechheit“ oder als „unverantwortliches Windhundrennen um Leben und Tod“. Andere hingegen waren heilfroh. Eine Anruferin sagte: „Ich hätte nie geglaubt, dass ich mich mal so über einen Impftermin freuen würde.“

    Einige Kommunen in Bayern bieten kurzfristig Sonderimpfaktionen mit AstraZeneca an.
    Einige Kommunen in Bayern bieten kurzfristig Sonderimpfaktionen mit AstraZeneca an. Foto: Matthias Bein, dpa-Zentralbild/dpa (Symbolbild)

    Ebenfalls groß war die Enttäuschung auch bei vielen Menschen im unterfränkischen Landkreis Main-Spessart. 1100 zusätzliche Impftermine wurden am Landratsamt in Karlstadt für die kurzfristige Impfaktion vergeben. Die Telefone liefen heiß, insgesamt wurden 67.200 Anrufversuche bei einer eigens eingerichteten Hotline registriert, berichtet eine Sprecherin des Landratsamtes. Weil die Behörde den Andrang wohl ahnte, wurden für die Aktion zusätzliche Leitungen frei geschaltet und rund 20 Mitarbeiter eingesetzt. Trotzdem gab es Verdruss bei vielen Interessierten, die vergeblich anriefen oder dann erfahren mussten, dass es keine Termine mehr gibt. Ab 13 Uhr war die Leitung offen, bereits kurz vor 15 Uhr waren alle Impftermine vergeben.

    Warum nicht überall zusätzliche Impfdosen von AstraZeneca verimpft werden können

    Der Landkreis Main-Spessart konnte diese 1100 zusätzlichen Termine anbieten, weil das dortige Impfzentrum eine Sonderzuteilung des Impfstoffes von AstraZeneca erhalten hatte, wie die Sprecherin erklärte. Doch nicht an allen Impfzentren in Bayern hatte es diese Möglichkeit gegeben, so zum Beispiel in Bad Wörishofen. Die rund 700 Impfdosen für diese Woche können ohne Reste verimpft werden, erklärte der ärztliche Koordinator fürs Unterallgäu, Max Kaplan. Die Akzeptanz für den AstraZeneca-Impfstoff liege bei etwa „fünfzig-fünfzig“, berichtet er. „Wir müssen deshalb viel nachtelefonieren, ein enormer Verwaltungsaufwand, aber es führt dazu, dass kein Impfstoff übrig bleibt“, sagt Kaplan. (mit dpa)

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