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Skifahren und Corona: Brandbrief: 18 Allgäuer Bürgermeister lehnen sich gegen Söders Ski-Politik auf

Skifahren und Corona

Brandbrief: 18 Allgäuer Bürgermeister lehnen sich gegen Söders Ski-Politik auf

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    Mehrere Kommunalpolitiker aus dem Allgäu haben sich mit einem Brandbrief an die Staatsregierung gewandt.
    Mehrere Kommunalpolitiker aus dem Allgäu haben sich mit einem Brandbrief an die Staatsregierung gewandt. Foto: Gian Ehrenzeller, dpa

    Mit dem ersten Schnee würden in diesen Tagen auch bereits die ersten Skifahrer die Pisten hinunterfahren. Doch wie so vieles ist in diesem Jahr auch in Bayerns Bergregionen alles anders. Wegen des Teil-Lockdowns sind die Skigebiete dicht, Lifte dürfen gar nicht erst öffnen. Kommunalpolitiker aus dem Allgäu fordern nun von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU), dass die bayerischen Skigebiete zu den Weihnachtsferien öffnen dürfen.

    Die Schließung der Skigebiete hätte katastrophale Auswirkungen, mahnen die Politiker

    Ein verspäteter Start in die Wintersaison oder gar ein Ausfall der Einnahmen während der Weihnachtsferien wäre „touristisch wie wirtschaftlich fatal“ und würde Existenzen gefährden. So steht es in dem Offenen Brief des Oberstdorfer Bürgermeisters Klaus King an Bundeskanzlerin Merkel, Innenminister Horst Seehofer, Ministerpräsident Söder und Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger. Unterzeichnet ist das Schreiben von 17 weiteren Bürgermeistern der mehr oder weniger vom Tourismus lebenden Städte und Gemeinden im südlichen Oberallgäu sowie von der Oberallgäuer Landrätin Indra Baier-Müller. Mit ihrem Brandbrief wollen die Kommunalpolitiker Druck ausüben und zum Ausdruck bringen, welche katastrophalen Auswirkungen die Schließung der Skigebiete für die gesamte Region hätte.

    Gerade die Bergbahnen und Skiliftbetreiber, die Hoteliers, Gastronomen und Vermieter für Ferienwohnungen verfügten bereits aus der Sommersaison über praktizierte, bewährte und auf die Anforderungen des Winters übertragbare Hygienekonzepte, die auch kontrolliert werden könnten, heißt es in dem Brief weiter. Es folgt der Appell: „Wir bitten Sie daher als Bürgermeister und Landrätin von bayerischen Tourismusorten mit maßgeblicher Schneesportrelevanz und existenziellem Standbein im alpinen Wintersport, sowohl den Skigebieten insgesamt als auch deren Bergbahn-, Skilift-, Hotellerie-, Gastronomie- und Beherbergungsbetreibern diese Existenz nicht zu nehmen.“ Kommen in die Wintersportorte bis spätestes zu Beginn der Weihnachtsferien keine Touristen, werde dies Auswirkungen auf die gesamte Beherbergungsbranche haben, mahnen die Oberallgäuer Kommunalpolitiker. Die Folge wäre eine Absagewelle von gebuchten Winterurlauben, ein enormer wirtschaftlicher Schaden und die Bedrohung weiterer Existenzen.

    Söder im Interview: Es sei klar, dass Skilifte nicht geöffnet werden können

    Ob die Allgäuer Politiker mit ihrem Brief Erfolg haben werden, scheint fraglich. Bund und Länder haben am Mittwochabend beschlossen, den Teil-Lockdown bis zum 10. Januar zu verlängern. Ministerpräsident Söder sagte dem Bayerischen Rundfunk: „Mit der Verlängerung des Lockdowns ist klar, dass Skilifte nicht geöffnet werden können.“ Gerade im Süden Bayerns seien die Corona-Zahlen tendenziell höher als in anderen Teilen des Freistaats. Das Skifahren selbst sei nicht das Problem, aber das „Drumherum“ – also beispielsweise Après-Ski-Partys.

    Im Nachbarland Österreich dürfen die Seilbahnen allerdings ab 24. Dezember laufen. Der Kleinwalsertaler Bürgermeister Andi Haid teilte jedoch mit, dass man sich vor Ort dazu entschieden habe, auch im Kleinwalsertal bis zum 10. Januar nicht zu fahren. (mit dpa)

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