Ein Phantombild soll dabei helfen, den etwa 40 bis 45 Jahre alten Mann zu überführen. Auch ein DNA-Profil des Täters liegt nach Polizeiangaben vom Montag inzwischen vor. Trotz 140 Hinweisen aus der Bevölkerung und der Überprüfung von rund 1200 bereits einschlägig in Erscheinung getretenen Straftätern haben die Ermittler bislang aber keine heiße Spur.
Der Mann hatte die 67-Jährige am Samstag vor einer Woche auf einem abgelegenen Bergweg überfallen, vergewaltigt und an einen Baum gefesselt zurückgelassen. Einem Jäger, der in dem steilen Bergwald unterwegs war und das Opfer fand, verdankt die Frau ihr Leben. Andernfalls wäre die Rentnerin in der Nacht erfroren.
Nach den Ermittlungen der 15-köpfigen Sonderkommission "Leitenberg" erbeutete der Täter in der Wohnung seines Opfers Diebesgut im Wert von mehreren tausend Euro. Darunter sind neben Bargeld auch zwei goldene Eheringe, Kreditkarten, eine Spiegelreflex- und eine Digitalkamera. Den Schlüssel zu der Wohnung und den Ausweis hatte der Täter im Rucksack der Rentnerin gefunden. Die Sonderkommission konzentriert sich bei der Fahndung nach dem Täter nun verstärkt auf den Großraum München.
Der Gangster hatte es indessen am Tattag auf dem Weg nach Lenggries bereits zuvor auf einen Fahrgast der Bayerischen Oberlandbahn (BOB) abgesehen. Nach Veröffentlichung des Phantombildes meldete sich eine ebenfalls 67 Jahre alte Frau bei der Polizei und sagte aus, der Gesuchte habe sie zu einer gemeinsamen Wanderung überreden wollen. Weil der Mann ihr gegenüber aber "einen unheimlichen Eindruck" gemacht habe, sei sie in Bad Tölz ausgestiegen. Als ihr der Mann folgen wollte, gab sie an, von einem Bekannten abgeholt zu werden. Der Täter blieb daraufhin im Zug.