Am Beginn meiner Reise steht ein vertrauter Name. Von den fünf Schiffen, die auf dem Ammersee hin- und herfahren, kommt ausgerechnet das Motorschiff "Augsburg", als ich auf dem Steg in Utting am
Utting hat ein idyllisches Strandbad, das einzige am Ammersee mit einem Sprungturm. Zehn Meter ist er hoch. An diesem Mittag ist hier noch nichts los. Auch die vielen Segelboote liegen abgedeckt in Ufernähe. Als die 36 Meter lange und sieben Meter breite "Augsburg" anlegt, presche ich auf dem Steg nach vorne.
Bis mich Lilo, eine braun gebrannte Frau um die 50, aufhält. Sie müsse erst eine Rampe zum Schiff hinüberlegen. "Vorher geht gar nix", sagt sie freundlich, aber bestimmt. Lilo ist Stegwartin in Utting. Nachdem sie die kleine Brücke vom Steg auf das
Damit begebe ich mich in die Hände von Kapitän Helmut Tröbensberger. Er fährt seit 21 Jahren auf Bayerns drittgrößtem See. "Von Norden nach Süden 16 Kilometer. Breiteste Stelle sechs Kilometer. Tiefste Stelle 81 Meter. 42 Kilometer Uferlänge." Die Fakten könnte der Mann im Schlaf herunterbeten.
Den ersten geplanten Halt in Holzhausen schenkt er sich. Am Steg wartet niemand. Es geht direkt weiter Richtung Herrsching. Hier steigt aus, wer rauf will nach Andechs. Die Klosterkirche ist schon von Weitem zu sehen. An Wochenenden und in der Urlaubszeit herrscht hier Hochbetrieb. "Aber fast nur Auswärtige und Touristen", klagt eine ältere Dame, als sie in
Das Schiff fährt weiter nach Dießen. Eines der längeren Teilstücke mit dem schönen Blick auf die
Seit unserem ersten Halt dort sind fast 90 Minuten vergangen. An der Anlegestelle drängen nun, am Nachmittag, viele Leute auf das Schiff. Sie haben ihren Besuch im Kloster samt Biergarten beendet. Darunter sind auch Rolf und Andrea aus Hanau. Das Ehepaar besucht Bekannte in Landsberg und macht an diesem Tag einen Ausflug nach Andechs. Sie loben die "traumhaften Schweinshaxn", die sie dort soeben gegessen haben. "Und das Bier ist auch echt klasse", sagt Rolf.
Die "Augsburg" steuert nun erneut Holzhausen an. Auf dem Weg dorthin sieht man auf der linken Seite die Alpen. Von Holzhausen geht es zurück nach Utting. Das Strandbad ist mittlerweile gut besucht. Die Schwimmer trotzen der Wassertemperatur von 16 Grad. Das Schiff macht sich nun auf die nördliche Runde über den See. Über Schondorf fahren wir nach Stegen, dem nördlichsten Ort am Ammersee. Hier ist der Heimathafen der Schiffsflotte. Viele steigen hier aus.
Für Kapitän Tröbensberger ist der Arbeitstag aber noch nicht beendet. Zwei große Runden sind sein tägliches Pensum. Es geht weiter, über Buch nach Breitbrunn. Beeindruckende Häuser spitzeln durch die Bäume am Ufer hindurch. Eines gehöre einem Filmproduzenten, erzählt der Kapitän. "Seine Villa war schon Kulisse bei Derrick und im Tatort." Von
Am Steg in Utting wartet ein bekanntes Gesicht: Lilo. Sie legt die kleine Rampe rüber aufs Schiff. "Ah, wieder da", sagt sie und fragt: "Wie war's?" Ich antworte: "War sehr schön." "Das sagen alle", sagt Lilo. Ich glaube ihr. Manuel Wenzel