Der Preis war verlockend: 850 Euro für einen acht Wochen alten Rottweiler-Welpen. Hinter diesem Angebot soll nach Angaben der Polizei ein Ehepaar aus dem Landkreis Neu-Ulm gesteckt haben. Das Problem: Der Welpe war nicht acht, sondern nur vier bis sechs Wochen alt. Er war - anders als gesetzlich vorgeschrieben - weder geimpft noch entwurmt. Und es fehlten die notwendigen Papiere. Das machte den Kaufinteressenten stutzig. Er schaltete den Tierschutzverein und das Veterinäramt ein. Jetzt ist das Ehepaar aufgeflogen.
Welpe befindet sich nun im Tierheim
Tatsächlich befand sich der Welpe nach Polizeiangaben in einem sehr schlechten Zustand. Er wurde in das Weißenhorner Tierheim gebracht und dort von einem Tierarzt untersucht. Das Ehepaar dagegen steht nun wegen Verstoßes gegen das Tierschutz- sowie das Tierseuchengesetz und wegen gewerbsmäßigen Betrugs mit Hundewelpen im Fokus polizeilicher Ermittlungen. Welpen dürfen aus gesundheitlichen Gründen erst nach acht Wochen abgegeben werden. Inzwischen hat sich ein zweiter vermutlich betrogener Welpenkäufer gemeldet.
Wie das Ehepaar an den Welpen kam, ist unklar. Die Beschuldigten schweigen dazu. Möglich sind illegale Tierhändler aus dem näheren Umfeld oder aus dem Ausland. Die Polizei Senden schließt nicht aus, dass es weitere Käufer gibt, die einen Welpen im südlichen Landkreis Neu-Ulm oder in einem Schrebergarten im angrenzenden Alb-Donau-Kreis erworben haben. Möglicherweise Betroffene können sich bei der Polizei Senden unter Telefon 07307/ 91000-0 oder pp-sws.senden.pst@Polizei.bayern.de melden.