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Schwertransport: Schwieriger Transport: Eurofighter vom Lechfeld erreicht Kaufbeuren

Schwertransport

Schwieriger Transport: Eurofighter vom Lechfeld erreicht Kaufbeuren

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    Ein Eurofighter wird auf einem Tieflader quer durch Kaufbeuren zum Fliegerhorst transportiert.
    Ein Eurofighter wird auf einem Tieflader quer durch Kaufbeuren zum Fliegerhorst transportiert. Foto: Mathias Wild

    Nach sechs Stunden war es endlich so weit: Um 2 Uhr morgens erreichte der Schwertransport mit dem Eurofighter die Kaserne in Kaufbeuren und wurde in sein neues Zuhause gebracht - eine Halle auf dem Fliegerhorst. Der mehrstündige Schwertransport lief fast ohne Probleme. Zwei ungeplante Stopps gab es.

    Aber der Reihe nach: Der Jet war am Dienstag für seine Reise auf dem Fliegerhorst Lechfeld vorbereitet. Reibungslos wurde das teure Paket - ein Eurofighter kostet bis zu 130 Millionen Euro - versandfertig gemacht, und erfolgreich auf den Schwertransporter verladen.

    Von der Kaserne in Lechfeld aus wurde der neun Tonnen schwere Eurofighter nun huckepack auf dem Sattelschlepper Richtung Kaufbeuren gefahren. Gegen 18 Uhr wurde der Transporter in Lagerlechfeld bereit gestellt. Der Zaun im nördlichen Bereich des Fliegerhorstes wurde entfernt, extra verlegte Bodenplatten ebneten dem Lastzug den Weg von der Ringstraße des Platzes zur Verbindungsstraße zur Ulrichkaserne. Ein Fluggerät mit elf Metern Breite, vier Metern Höhe und 15 Metern Länge passt nicht durch die Hauptwache der Lechfeldkaserne.

    Gegen 20 Uhr setzte sich die Kolonne am Fliegerhorst Lechfeld in Bewegung, als die Freigabe von der Polizei kam, und fuhr auf die B17 - danach folgten A96 und B12. Bis dahin lief der Transport reibungslos: Schon gegen 22 Uhr fuhr der Transport auf die B12 auf, fast eine Stunde früher als der Zeitplan vorsah.

    Die Bundesstraßen und die Autobahn wurden zeitweise gesperrt, es kam zu Behinderungen.

    Zwei Stopps beim Eurofighter-Schwertransport: Schwerstes Stück durch Kaufbeuren

    Gegen 23 Uhr kam der Eurofighter in Kaufbeuren an und fuhr die B12 ab: Der Transport führte im Schrittempo durch die Wertachstadt zum Fliegerhorst Kaufbeuren dauerte drei Stunden. Etwa eine  Stunde früher als geplant erreichte der Jet sein Ziel.

    Allerdings lief die Fahrt durch Kaufbeuren nicht ganz reibungslos: Zweimal musste die Kolonne ungeplant halten. Einmal war eine Ampel an der Neugablonzer Straße im Weg, die kurzfristig abmontiert werden musste. Das andere Mal gab es ein Problem mit der Hydraulik des Tiefladers. Beides konnte innerhalb 15 Minuten zur Erleichterung aller gelöst werden.

    Der Transport wurde von Bundeswehr, Polizei sowie den Männern des städtischen Bauhofs begleitet, die vier Ampelanlagen und Dutzende Verkehrsschilder abmontierten. Die ganze Stadt sei wie ein "Nadelöhr", hieß es von Seiten der Bundeswehr. Das Fahren und Rangieren durch die Straßen Millimeter-Arbeit.

    Einige Schaulustige mitten in der Nacht

    Auch einige Kaufbeurer ließen sich das Spektakel nicht nehmen und säumten mitten in der Nacht die Straßen der Stadt, um den spektakulären Transport mitzubekommen. "Ich wollte einfach einmal sehen, wie sie dieses großes Teil durch die engen Gassen bringen", erzählt eine Kaufbeurerin.

    Die Eurofighter wurde von einem Tieflader auf der für den Verkehr gesperrten Bundesstraße 12 transportiert.
    Die Eurofighter wurde von einem Tieflader auf der für den Verkehr gesperrten Bundesstraße 12 transportiert. Foto: Karl-Josef Hildenbrand

    Sowohl Spedition als auch Bundeswehr zeigten sich in der Nacht zufrieden: "Wir sind sicher und ohne Schaden angekommen. Ich bin froh, dass wir jetzt hier sind", sagte Anton Wocken, der Fahrer des Schwartransports und Chef der Transportfirma in der Nacht mit einem zufriedenen Grinsen. Erleichtert ist auch die Bundeswehr nach dem millionenschweren Transport: Der Anfang sei aufgrund des schlechten Wetters holprig gewesen, der Transport sei dann aber sehr gut verlaufen. "Wir sind sehr, sehr gut in der Zeit gelegen und sogar eine Stunde früher da, als geplant", sagt Hauptmann Bassing in der Nacht.

    Warum flog der Eurofighter nicht nach Kaufbeuren?

    Ein Tieflader bringt den Eurofighter von der Lechfeldkaserne nach Kaufbeuren, da der Jet dort wegen der gesperrten Landebahn selbst nicht aufsetzen kann. Der Eurofighter landete vor einigen Wochen in Lechfeld und wurde dort für den Transport nach Kaufbeuren vorbereitet.

    Wozu kommt der Eurofighter nach Kaufbeuren?

    Der Überschalljet dient der Ausbildung der Luftfahrzeugtechniker im Technischen Ausbildungszentrum der Luftwaffe auf dem Fliegerhorst. In den vergangenen Jahren rollten schon mehrfach Kampfflugzeuge dieser Art von Kaufbeuren nach Manching in Oberbayern, wo sie nach ihren Einsätzen als Schulungsobjekte wieder flugtauglich gemacht wurden.

    Ablauf des Transports von Lechfeld nach Kaufbeuren:

    So verlief der Eurofighter-Transport bis Kaufbeuren (etwa ab 20 Uhr):

    • über die B17 von Lechfeld bis zum großen Kreisel bei Landsberg
    • danach auf die A96 zwischen Landsberg und Abfahrt Kaufbeuren
    • weiter über die B12 zwischen Abfahrt Kaufbeuren (A96) und Kaufbeuren

    Die Bundesstraßen bzw. Autobahn werden für den Transport gesperrt, solange der Eurofighter dort unterwegs ist.

    So verlief der Eurofighter-Transport durch Kaufbeuren (etwa ab Mitternacht):

    • ab der B12 über die Sudetenstraße
    • dann auf die Neugablonzer Straße
    • über die Spittelmühlkreuzung auf die Josef-Landes-Straße
    • weiter auf die Kemptener Straße
    • bis zur Apfeltranger Straße und zum Fliegerhorst Kaufbeuren

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