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Schweinfurt: Grausame Taten im Bordell

Schweinfurt

Grausame Taten im Bordell

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    Ein Bordellbetreiber aus Schweinfurt steht vor Gericht. Er soll die prostituierten misshandelt haben. Symbolbild
    Ein Bordellbetreiber aus Schweinfurt steht vor Gericht. Er soll die prostituierten misshandelt haben. Symbolbild Foto: Oliver Berg/Archiv (dpa)

    Grausam soll es in einem Schweinfurter Bordell zugegangen sein: Der Betreiber soll die Prostituierten geschlagen, ihnen gedroht und sie auch vergewaltigt haben. So zumindest lautet die Anklage der Staatsanwaltschaft im Prozess um schweren Menschenhandel, der gegen ihn und zwei mutmaßliche Komplizen geführt wird. 

    Falsche Versprechungen

    Der Bordellbetreiber und die beiden anderen Männer haben zu den Vorwürfen vor Gericht zunächst geschwiegen. Sie äußerten sich am Donnerstag im Landgericht Schweinfurt nur zu ihren Lebensläufen. Dem 38-jährigen Hauptangeklagten wird vorgeworfen, Frauen mit Gewalt und Drohungen zur Prostitution gezwungen zu haben. Teilweise soll er sie mit falschen Versprechungen aus Osteuropa nach

    Zuvor hatte Staatsanwalt Johannes Koschek am zweiten Prozesstag die Anklage verlesen. Sie umfasst 40 Punkte, die Staatsanwaltschaft geht von acht Opfern aus. Über einen Zeitraum von etwa eineinhalb Jahren sollen Frauen in dem Schweinfurter Bordell wiederholt misshandelt worden sein.

    Mit dem Tod gedroht

    Der Hauptangeklagte soll die Prostituierten mehrfach geschlagen und unter Druck gesetzt haben. Um sie daran zu hindern, das Bordell zu verlassen, habe er ihnen auch mit dem Tod gedroht. Einigen nahm er demnach den Pass oder das Handy ab, damit sie keinen Kontakt zu ihrer Familie aufnehmen konnten.

    Die 39 und 32 Jahre alten mutmaßlichen Komplizen haben die Frauen nach Auffassung der Staatsanwaltschaft bewacht und ebenfalls misshandelt. Einige Frauen sollen auch vergewaltigt worden sein, zum Teil nahmen die Zuhälter ihnen ihre Einkünfte ab. Alle drei Männer sitzen in Untersuchungshaft.

    Etwa 90 Zeugen sind geladen

    Für das umfangreiche Verfahren sind bis Herbst 2014 rund 30 Verhandlungstage angesetzt und 90 Zeugen geladen. Zum Prozessauftakt vor einer Woche hatte die Verteidigung beantragt, die Hauptverhandlung wegen angeblicher Mängel der Anklageschrift auszusetzen. Dies wies das Gericht am Donnerstag zurück. (dpa/lby, AZ)

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