Der Augsburger Hauptbahnhof. Gleis 9. Es ist ein kühler, grauer Oktobernachmittag, der Wind pfeift unerbittlich, der Zug, der gerade aus München ankommt, spuckt müde Pendler aus. Die meisten von ihnen blicken nicht nach rechts, hinunter in das große Loch, das den Blick freigibt auf Augsburgs berühmteste Baustelle – und wahrscheinlich auch die umstrittenste. Wer an dieser Stelle nach unten schaut, der sieht nicht nur, wie in der Erde unter den Bahnsteigen gegraben wird, sondern – wenn man so will – auch ein Grab. Ein gigantisches Millionengrab. Denn die Kosten für den Umbau des Augsburger Hauptbahnhofes sind derart in die Höhe geschnellt, dass viele nur noch den Kopf schütteln können.
Steuerverschwendung