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Schwaben: Unwetter: Noch immer schwere Gewitter möglich

Schwaben

Unwetter: Noch immer schwere Gewitter möglich

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    Ein Blitz erleuchtet den Himmel über dem Bodensee bei Lindau. (Archivfoto)
    Ein Blitz erleuchtet den Himmel über dem Bodensee bei Lindau. (Archivfoto) Foto: Karl-Josef Hildenbrand (dpa)

    Am Samstag kann es wieder zu Unwettern in großen Teilen von Bayern und Baden-Württemberg kommen. Der DWD warnt vor schweren

    Zudem warnt der DWD in weiten Teilen Bayerns auch vor Hitze. Die Warnung gilt am Samstag tagsüber bis 19 Uhr. Die aktuelle Warnwetterlage sehen Sie hier.

    Erst am Sonntag kühlt es merklich ab - auf rund 24 Grad.

    Ab Dienstag soll es wieder wärmer werden und mindestens bis Ende der Woche sommerlich bleiben. Eine Hitzewelle sei aber nicht zu erwarten.

    Unwetter wüteten in Schwaben

    Bereits in der vergangenen Nacht haben Unwetter in verschiedenen Teilen Schwabens gewütet. In der Region Neu-Ulm rückten Einsatzkräfte innerhalb kurzer Zeit zu 170 Einsätzen aus, in Senden sorgte ein Blitz für Rauchentwicklung in einem Dachstuhl. Im gesamten Landkreis liefen nach aktuellen Zahlen etwa 200 Keller voll.

    Auch bei Lindau und Oberstaufen sind Keller vollgelaufen und Bäume umgestürzt.

    Am Bodensee in Lindau rückten Helfer am Abend mit Booten aus, um nach einer Person zu suchen, die nach Aussagen eines Beobachters offenbar in Seenot geraten war. Wie die Polizei am Samstag mitteilte, wurde sogar ein internationaler Alarm in der Region ausgelöst, in der drei Staaten zusammenstoßen. Die Suche unter Einsatz des Ortungssystems "Sonar" sowie einer Wärmebildkamera sei jedoch zunächst ergebnislos geblieben und kurz vor Mitternacht eingestellt worden, sagte ein Polizeisprecher. "Die Helfer haben alles abgesucht." Ob sich überhaupt eine Person im Wasser befand, blieb zunächst unklar. 

    Erneut traf es Baden-Württemberg besonders heftig: Beim "Southside Festival" mit Zehntausenden Musikfans gab es am Freitagabend 25 Verletzte. Die Feiernden flüchteten vor Blitz, Donner und Starkregen. Das Festival wurde am Samstagmorgen abgebrochen.

    Gewitter und ein Hagelsturm überraschten auch Pfullingen südlich von Stuttgart. Die Feuerwehr war unterunterbrochen im Einsatz, um überflutete Keller und Tiefgaragen abzupumpen, weggespülte Fahrzeuge zu bergen und einen Kellerbrand zu löschen. In kurzer Zeit traten in der 18.000-Einwohner-Gemeinde zwei Bäche über die Ufer und überfluteten Teile der Stadt. "Es sieht verheerend aus im Stadtgebiet", sagte Bürgermeister Michael Schrenk. Besonders öffentliche Gebäude wie Sporthallen und ein Museum seien betroffen. "Es sind großflächig große Schäden entstanden." Hinweise auf Verletzte gab es zunächst nicht.

    Im Kreis Biberach mussten Polizei und Feuerwehr zu rund 700 Einsätzen ausrücken, wie der SWR berichtet. In der Nacht fiel demnach so viel Hagel, dass die Feuerwehr Räumgeräte einsetzen musste.

    In Rheinland-Pfalz ist nahe Bacharach ein Regionalzug entgleist. Dabei sind zehn Menschen verletzt worden. Ein Bahnsprecher sagte am Samstagmorgen, darunter sei der Lokführer, neun Passagiere seien mit leichten Verletzungen davon gekommen. "Bei einem Unwetter rutschte Geröll auf die Gleise", sagte eine Polizeisprecher.

    axhe/dpa/AZ

    Was tun bei Unwettern?

    Wichtige Tipps, wie man sich bei Unwetter richtig verhält, hat das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe zusammengestellt:

    Wo aufhalten?  Sich alleine in offenem Gelände zu bewegen ist gefährlich. Die Richtung eines Tornados ist nicht vorherzusehen, ebenso Geschwindigkeitsänderungen. Auch umherfliegende Trümmerteile können zur Gefahr werden. Daheim ist es vor allem im Keller sicher. Das bestätigt Wetterexperte Klaus Hager: „Dort bieten Sie keinen Widerstand, sind nicht im Freien.“

    Sich im Auto oder Wohnwagen zu verstecken ist gefährlich, da auch Autos von Tornados erfasst werden können.

    Gleichzeitig sollte man alle Hausöffnungen (Türen, Fenster) schließen, die Rollläden schließen und aufpassen, dass der Kellerzugang nicht versperrt ist oder werden kann.

    Wer sich regelmäßig über Unwetter informiert, zum Beispiel beim Deutschen Wetterdienst (DWD), kann schneller reagieren. UKW-Radio, Kerzen und ein Notfallkoffer mit den wichtigsten Dokumenten sind sinnvoll, wenn man plötzlich sein Zuhause verlassen muss. Für die Versicherung wird empfohlen, das Eigentum zu fotografieren. (seak)

    Unwetterwarnungen des Deutschen Wetterdienstes finden Sie im Internet unter www.dwd.de.

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