Startseite
Icon Pfeil nach unten
Bayern
Icon Pfeil nach unten

Schwaben: Nach wetterbedingtem Verkehrschaos: Lage normalisiert sich

Schwaben

Nach wetterbedingtem Verkehrschaos: Lage normalisiert sich

    • |
    Auf der Staatsstraße 2031 bei Kellmünz (Landkreis Neu-Ulm) sind zwei Pkws frontal miteinander zusammen gestoßen. Insgesamt vier Frauen wurden schwer verletzt.
    Auf der Staatsstraße 2031 bei Kellmünz (Landkreis Neu-Ulm) sind zwei Pkws frontal miteinander zusammen gestoßen. Insgesamt vier Frauen wurden schwer verletzt. Foto: Wilhelm Schmid

    Schnee und Frost haben am Wochenende für Chaos auf den bayerischen Straßen gesorgt. Während es ab Freitagnachmittag in der Region schneite, stürmte und gewitterte, hat sich das Wetter im Laufe des Samstags beruhigt. Doch der Schneesturm und die vereisten Straßen hatten starke Auswirkungen auf den Verkehr.

    So ist es am Samstagmorgen gegen 10 Uhr bei Kellmünz im Landkreis Neu-Ulm zu einem schweren Unfall gekommen: Nach Angaben der Polizei sind zwei Autos auf der glatten, verschneiten Fahrbahn frontal zusammengestoßen. Insgesamt vier Frauen wurden dabei schwer verletzt, eine von ihnen musste mit dem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus gebracht werden. Die drei weiteren Frauen wurden in umliegende Krankenhäuser gebracht. Während den Bergungsarbeiten war die Staatsstraße 2031 auf Höhe

    Bereits am Freitagnachmittag und -abend haben Schneefälle zahlreiche Unfälle auf den Straßen der Region verursacht. Allein das Polizeipräsidium Schwaben Süd/West mit Sitz in Kempten zählte in seinem Zuständigkeitsbereich zwischen 12 und 21 Uhr etwa 100 Unfälle - im Schnitt ein Unfall alle fünf Minuten. Im Allgäu sind die Streu- und Räumdienste nach Polizeiangaben in vollem Einsatz.

    Die meisten Unfälle verliefen laut Polizei glimpflich - drei Menschen wurden leicht verletzt. Einem Mitarbeiter des Präsidiums zufolge habe es sich bei den Unfällen um "Rutscher" gehandelt - Autofahrer schätzten die Straßenverhältnisse falsch ein und rutschten mit ihren Wagen in andere Autos. Die häufigsten Verletzungen bei solchen Zusammenstößen seien Stauchungen im Nackenbereich.

    Wintereinbruch verursacht rund 100 Unfälle in Süd- und Westschwaben

    Der Großraum Augsburg blieb insgesamt von derart vielen Unfällen verschont. Nur während eines plötzlichen Wintergewitters am Freitag um etwa 15.30 Uhr kam es nach Angaben des Polizeipräsidiums Schwaben Nord beinahe zeitgleich zu drei Unfällen auf der A8 - verletzt wurde dabei niemand. Auch am späteren Abend nahmen die Beamten nach eigener Auskunft nicht mehr Unfälle auf, als es an einem normalen Freitagabend üblich sei. Gegen 22 Uhr sei ein Mann aufgrund von Glatteis auf der Friedberger Straße auf Höhe der Lechbrücke mit seinem Wagen in eine Haltestelle gefahren. Er wurde laut Polizei nur leicht verletzt.

    Auch in der Nacht zum Samstag sowie am frühen Samstagmorgen blieb es auf den Straßen in Augsburg weitgehend ruhig, teilte das Polizeipräsidium Schwaben Nord weiterhin mit. Eine 56-jährige Frau wurde bei einem Unfall in Friedberg leicht verletzt. Gegen 1 Uhr verlor sie auf der AIC 12 zwischen Mering und Kissing auf der glatten Straße die Kontrolle über ihr Fahrzeug und kam von der Fahrbahn ab. Ihr Wagen überschlug sich und blieb in einem angrenzenden Acker liegen. Die 56-Jährige blieb laut Polizei ebenfalls unverletzt. Am

    So heftig brach das Wintergewitter über Augsburg herein:

    Schwerer getroffen hatte es das gesamte Oberland rund um Bad Tölz, Weilheim und Garmisch, wie ein Sprecher der Polizei Oberbayern Süd am Samstagmorgen mitteilte. Frostig kalter Wind hatte unter anderem die Autobahn 95 und zahlreiche weitere Straßen mit Schnee verweht. Die Räumdienste waren pausenlos im Einsatz.

    Bei mehreren Dutzend Unfällen kamen Autofahrer ins Rutschen. Schwer verletzt wurde niemand. Auch in Franken mussten Autofahrer mit glatten Straßen zurechtkommen. Rund 90 Unfälle innerhalb weniger Stunden zählte die Polizei Mittelfranken bis zum Freitagabend. Überwiegend blieb es bei Blechschäden. Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes bleibt es zunächst winterlich: Am Alpenrand und in den Mittelgebirgen kann bei Temperaturen unter null Grad bis zu zehn Zentimeter Neuschnee fallen. cgal/AZ/dpa

    Das müssen Autofahrer beachten, wenn es kalt wird

    Freie Sicht: Wer nur ein kleines Guckloch in seine vereiste Frontscheibe kratzt, riskiert ein Bußgeld von 10 Euro. Bei einem Unfall kann der Versicherer die Leistung kürzen. Auch Abtauen mit laufendem Motor kann zu einer Geldstrafe führen. Tipp: Scheibe über Nacht mit einer Folie abdecken.

    Frostschutz: Unbedingt an der Tankstelle oder in der Werkstatt prüfen lassen, ob der Frostschutz ausreicht. Denn Eis im Kühlsystem führt zu Motorschäden.

    Winterreifenpflicht: Mit Sommerreifen bei Eis und Schnee erwischt werden, ist teuer: 40 Euro Bußgeld und ein Punkt in Flensburg. Der ADAC empfiehlt Winterreifen mit einer Profiltiefe von vier Millimetern.

    Batterien prüfen: Ältere Autobatterien versagen bei Frost schnell ihren Dienst. Deshalb vorsorglich Batterie prüfen lassen und gegebenenfalls ersetzen.

    Diesel: Dieselfahrzeuge laut ADAC möglichst in einer Garage oder zumindest windgeschützt abstellen. Bei "arktischen Temperaturen" unter -20 Grad Celsius springen Dieselmotoren oft nicht mehr an oder geben nach kurzer Zeit den Geist auf.

    Vorsichtig fahren: Eigentlich eine Grundregel! Langsam fahren und mehr Abstand halten. Auffahrunfälle sind immer noch die häufigste Unfallursache in der kalten Jahreszeit.

    Kinder nicht im Auto lassen: Auch bei nur kleinen Besorgungen nie die Kinder bei Kälte allein im Auto lassen. Kinder kühlen deutlich schneller aus als Erwachsene und können schon nach kurzer Zeit Schäden von der Unterkühlung tragen. Gleiches gilt auch für Tiere.

    Längere Fahrten: Möglichst Proviant und eine Decke im Auto aufbewahren für den Fall eines Staus oder eines Unfalls. Hilfreich sind auch kleine Matten als Anfahrhilfe, eine kleine Schaufel und ein Antibeschlagtuch.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden